Problembeschreibung
❓ Warum habt Ihr Euch für diese Herausforderung entschieden?
Die Corona-Zeit hat gezeigt, dass eine schnelle digitale Lösung nicht unbedingt eine gute Lösung ist. Viele Anwendungen oder Online-Plattformen sind nicht auf eine inklusive Bildung ausgelegt oder barrierefrei. Digitalisierung bringt Potenzial für die Schule mit, aber es bedarf einer gezielten Programmentwicklung, um jede:n Schüler:in beim digitalen Lernen mitzunehmen.
❓ Wer ist von dieser Problemstellung betroffen?
Im Schulkontext sind von dieser Problemstellung Schüler:innen und Lehrer:innen betroffen. Sie sind für eine effektive Nutzung darauf angewiesen, dass Entwickler:innen spezielle Bedürfnisse bezüglich der Handhabung berücksichtigen. Gute Programme haben das Potenzial, in optimaler Form auf diese speziellen Bedürfnisse der Anwender:innen einzugehen. Ein Beispiel für unseren Ansatz ist die Verwendung von leichter Sprache: Es gibt viele Lernprogramme am Computer oder Tablet. Doch manche Schüler:innen können die Programme nicht oder nur bedingt nutzen. Zum Beispiel: Das Programm zeigt zu viel Text bzw. Informationen auf einmal. Die Entwickler von Lernprogrammen müssen deshalb Schüler:innen und Lehrer:innen besser verstehen lernen. Sie benötigen dafür entsprechende Hilfe und Tipps. Dann können sie überlegen: Wie können alle Menschen das Lernprogramm bestmöglich nutzen? Ein gutes Lernprogramm schließt niemanden aus.
❓ Was ist aus Eurer Sicht das größte Problem, das es hier zu lösen gibt?
Derzeit gibt es kaum Handlungsempfehlungen, die eine inklusive und barrierefreie Softwareentwicklung ermöglichen. Aus unserer Sicht ist die größte Herausforderung, den Entwickler:innen von digitalen Bildungslösungen in aller Vielfalt die Kenntnisse und Fähigkeiten von Schüler:innen näherzubringen, die auf besondere Unterstützung bei der Nutzung von digitalen Angeboten angewiesen sind.
Lösungsbeschreibung
❓ Was ist Euer Lösungsansatz?
Der Ansatz für unser Projekt ist, Inklusion und Barrierefreiheit auf den Bereich der Entwicklung von digitalen Lösungen im Bildungskontext auszuweiten. Zu diesem Zweck entwickeln wir eine interaktive Plattform, auf der Expert:innen die speziellen Anforderungen für alle Zielgruppen beschreiben können. Softwareentwickler:innen können auf diese Handlungsempfehlungen zugreifen und sie in ihren Produkten umsetzen.
❓ Von welchen Annahmen geht Ihr bei Eurem Lösungsansatz aus?
Wir gehen von der Annahme aus, dass Entwickler:innen von digitalen Bildungslösungen den Bedarf an Barrierefreiheit oft nicht in der vollen Bandbreite kennen, und entwerfen deshalb Handlungsempfehlungen für sie. Wir sind der Meinung, dass barrierefreie Digitalisierung ein Schlüssel für soziale Gerechtigkeit ist.
❓ Wer profitiert von dieser Lösung?
Von unseren Handlungsempfehlungen profitieren Entwickler:innen, Schüler:innen, Lehrer:innen, Eltern und vor allem die Kinder. So können sie ungehindert an Bildung teilhaben. Die gesamte Gesellschaft kann von der Vielfalt profitieren.
❓ Wer nutzt diese Lösung?
Unsere Lösung nutzen Entwickler:innen bei der Programmierung von digitalen Bildungsangeboten. Eltern und Pädagog:innen können die Plattform nutzen, um die am besten geeignete Anwendung für ihre Nutzergruppe auszuwählen, und Lernende, um sich die beste Lernunterstützung individuell aussuchen zu können.
❓ Welchen Einfluss hat Eure Lösung auf die aktuelle Situation?
Im Hinblick darauf, dass weitere Phasen von Fernlernen und Homeschooling in Zukunft anstehen, können bereits bestehende digitale Angebote auf ihre Barrierefreiheit überprüft werden und gegebenenfalls überarbeitet werden. Auch Schüler:innen, die schon bisher aus welchen Gründen auch immer nicht am Präsenzunterricht teilnehmen konnten, erhalten mit unserer Lösung gezielt Optionen zum Zugang zu Bildungsangeboten.
❓ Was ist der langfristige Wert Eurer Lösung?
Perspektivisch fördern wir Inklusion und Barrierefreiheit in der digitalen Bildung unseres Landes und darüber hinaus. Unsere Handlungsempfehlungen sollen ein Kompendium werden, das von allen Beteiligten stetig überprüft und erweitert werden kann. Es folgt somit digitalen Innovationen und Nutzer:innen profitieren fortwährend davon.
❓ Wie bewertet Ihr selbst die Umsetzbarkeit und Skalierbarkeit Eurer Lösung?
In Zusammenarbeit von Pädagog:innen, Eltern, Webentwickler:innen und Selbstvertreter:innen ist unser Projekt sehr gut umsetzbar und skalierbar. Unsere Lösung kann über Schule hinaus auch auf andere (Bildungs-) Einrichtungen, wie z.B. Universitäten und auf andere Nutzergruppen wie z.B. Senior:innen erweitert werden. Außerdem ist eine Erweiterung durch Mehrsprachigkeit über Ländergrenzen hinaus denkbar.
Vorgehen und Fortschritt
❓ Wie ist der Lösungsansatz entstanden?
Der Lösungsansatz ist im Rahmen des Teamaustauschs aus der Überlegung, Optimierungsbedarf in digitalen Angeboten hinsichtlich einer inklusiven Nutzung in der Schule abzubilden, entstanden.
❓ Was waren die wichtigsten Meilensteine während der Hackathon Woche?
Die wichtigsten Meilensteine waren:
- Teamfindung bzw. Teambildung innerhalb des avisierten Themenfeldes
- Stoffsammlung und Brainstorming auf einem Etherpad
- Strukturierung unserer Stoffsammlung und Anlegen von Personas
- Umzug zu Trello, um die Arbeit an unserem Projekt besser zu organisieren
- Konzentration auf Inhalte und Entwicklung der Projektbeschreibung
- Entwurf der Handlungsempfehlungen
- Produktion des Videos
- Aufsetzen der Website
- Sicherung der Domain: digitale-bildung-barrierefrei.de
❓ Wenn Ihr auf einer bestehenden Lösung aufgebaut habt: bitte beschreibt den Status am Anfang des Hackathons, so dass wir den Fortschritt während der Woche angemessen beurteilen können.
Unsere Idee einer Plattform für Handlungsempfehlungen für barrierefreie, inklusive digitale Bildungslösungen ist nicht auf einer bestehenden Lösung aufgebaut, sondern in ihrer jetzigen Form neu im Team entstanden.
Nächste Schritte
❓ Wie testet ihr Eure Annahmen?
Wir haben unsere Annahmen durch Webrecherchen und Erfahrungsberichte von teilnehmenden Expert:innen getestet. Unsere Handlungsempfehlungen werden von Selbstvertreter:innen der beispielhaft dargestellten Personengruppen auf Relevanz und Vollständigkeit überprüft. Wir vernetzen uns mit Entwickler:innen, die sich mit A11Y auskennen um die Handlungsempfehlungen auch aus ihrer Perspektive zu checken.
❓ Was ist aus Eurer Sicht der nächste Schritt in Richtung Umsetzung?
Der nächste Schritt ist, eine Rechtsform oder Trägerschaft zu finden, die unsere Lösung aufgreift und weiter fördert.
❓ Was benötigt Ihr für den nächsten Schritt (Ressourcen, Know-How, Budget)?
Wir benötigen nationale und internationale politische Unterstützung, um nachhaltig Barrierefreiheit und Inklusion im Bildungskontext zu garantieren. Wir sehen zudem die Notwendigkeit, unser Projekt mit der europäischen Initiative Child Guarentee zu verknüpfen.
❓ Seid ihr als Projektteam selbst an der Umsetzung interessiert? Wenn ja, wer hat welche Rolle in Eurem Team?
Ja, denn wir haben als Pädagog:innen, Lehrer:innen, Eltern und Webentwickler:innen ein gemeinsames Ziel vor Augen. Die Symbiose im Team aus Inhaltserarbeitung, Webdesign und Management hat ein einmaliges Potential, die Plattform so weiter zu entwickeln, dass alle heute noch Benachteiligten davon profitieren können und in Zukunft auf ihrem Bildungsweg auch dank der Digitalisierung optimal mitgenommen werden.
Vision und Ausblick:
Unsere Vision ist, dass langfristig jeder in unserer Gesellschaft auf gerechte Weise bestmöglich von digitalen Bildungsangeboten profitiert und optimal gefördert wird.
Unsere Handlungsempfehlungen für digitale inklusive Bildungsangebote sollen auf einer Website zur Verfügung stehen, die beständig erweitert wird, um Barrierefreiheit von Anwendungen für alle Nutzer:innen zu ermöglichen.
Bestehende Bildungsmedien könnten danach "getaggt" werden, ob sie diesen Empfehlungen zur Zugänglichkeit folgen und barrierefrei sind. Dies würde auch Lehrer:innen ermöglichen, die am besten für ihre Schüler:innen geeigneten Anwendungen auszuwählen.
Unsere Handlungsempfehlungen können von Selbstvertreter:innen evaluiert werden. Dies entspricht einer internen Qualitätskontrolle und Priorisierung, worauf Softwareentwickler:innen aufbauen können.
Entwickler:innen können sich auch an eine Prüfgruppe von Selbstvertreter:innen mit unterschiedlichen Bedürfnissen wenden, oder sich mit anderen Entwickler:innen vernetzen.
Sie finden auf unserer Website auch eine Liste von Expert:innen, die z.B. Texte in Leichte Sprache oder Gebärdensprache übersetzen, oder die Symbolbibliotheken anbieten.
Wir wünschen uns, dass zukünftig digitale inklusive Bildungsangebote damit werben können, dass sie die Handlungsempfehlungen unserer Plattform unterstützen. Dies kann im Sinne von "Inklusion by Design" ein Qualitätsmerkmal oder Gütesiegel für digitale Lernangebote sein.
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