Herausforderung
Die Corona-Krise trifft kleine Unternehmen ohne große Finanzkraft am stärksten. Vom Einzelhandel bis zum Gastronom; vom Handwerksbetrieb bis zum Friseursalon - laut einer Umfrage sehen 77% aller Betriebe ihre wirtschaftliche Existenz gefährdet. Um Entlassungen zu vermeiden, unterstützt der Staat Betriebe in Kurzarbeit finanziell.
In der Praxis gibt es hier jedoch ein Problem: Der Weg zum Kurzarbeitergeld ist kompliziert und verworren, und Antragsformulare sind ohne juristisches Know-How oft schwer verständlich. Zusätzlich sind viele Unternehmer von der Vielzahl an verstreuten Informationen überfordert, wie persönliche Erfahrungen von Projektmitgliedern und Gespräche mit verschiedenen Kleinstunternehmern zeigen.
Das wollen wir ändern! Unser Ziel: Den Weg zum Kurzarbeitergeld ganz einfach machen.
Unsere Lösung wurde für alle kleinen Betriebe mit weniger als 50 Mitarbeitern entwickelt: Vom Handwerker bis zur Friseurin, vom Gastronom bis zum Laden um die Ecke - für insgesamt 2,2 Millionen betroffene Unternehmen in Deutschland, mit über 11 Millionen Beschäftigten!
Damit kleine und mittlere Unternehmen auch in Zukunft weiter das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden können und Arbeitnehmer auch nach der Krise noch einen Job haben!
Unsere Lösung
Auf kurzarbeit-einfach.de beantworten wir die wesentlichen Fragen zur Kurzarbeit, die Kleinunternehmer jetzt umtreiben. Und alles in verständlicher Sprache:
- Was ist eigentlich Kurzarbeitergeld?
- Kann ich es für mein Unternehmen bekommen?
- Und was muss ich dafür machen?
Das alles übernimmt UDO, unser neu entwickelter Chatbot. Am 20.03.2020 geboren, stellt er dir ganz einfache Fragen, überprüft alle Eingaben auf eventuelle Unvereinbarkeit mit dem Kurzarbeitergeld. Danach füllt er das Formular zur Anzeige von Kurzarbeit für die Bundesagentur für Arbeit für dich aus und sagt dir, was du mit diesem Formular machen musst.
Damit mindert unser Prototyp schon heute die Einstiegshürden zur Beantragung von Kurzarbeit. Wir schaffen Transparenz über die Voraussetzungen und den Prozess und unterstützen Unternehmer bei den ersten Schritten, nämlich der Anzeige von Kurzarbeit bei der Arbeitsagentur. In Zukunft wollen wir hier auch weitere Prozessschritte (wie z.B. die Beantragung der Erstattung von Kurzarbeitergeld) digital vereinfachen.
Zusätzlich ist unser Code OpenSource (siehe Github-Link unten), damit auch andere Entwickler darauf aufbauen und weitere komplexe bürokratische Prozesse durch Digitalisierung vereinfachen können.
Links
Presse
- Kontakt Mia-Malaika Lange unter presse(at)kurzarbeit-einfach.de
Von der Idee zum funktionsfähigen Prototypen, und weiter.
Zu Beginn von WirVsVirus stand eine persönliche Erfahrung eines Teammitglieds mit der Beantragung von Kurzarbeitergeld. Mehr nicht - kein fachliches Knowhow, kein Konzept, keine einzige Zeile Code. Nur eine Zeile in einer Airtable und ein zusammengewürfteltes Team mit einem gemeinsamen Ziel: Kurzarbeit intuitiv beantragbar machen.
48 Stunden später steht ein voll funktionsfähiger Prototyp, und das Team ist erschöpft, aber unglaublich stol... :) Eine Kurzübersicht:
- Freitag, 23:36 Uhr: Das Team ist komplett, ein grobes Konzept steht: Am kommenden Wochenende wird die Anzeige von Kurzarbeit benutzerfreundlich digitalisiert. Die Domain kurzarbeit-einfach.de ist registriert.
- Samstag, 06:52 Uhr: Die ersten Teammitglieder beginnen, in die Tasten zu schlagen. Der Slack-Channel wächst.
- Samstag, 09:54 Uhr: Langsam ergibt sich ein detailliertes Bild über die fachlichen und technischen Anforderungen - von der zu modellierenden Antragsstruktur, bis hin zur Software-Architektur.
- Samstag, 11:25 Uhr: Erste Gespräch mit unterstützenden Juristen. Was ist der Unterschied zwischen Anzeige und Antrag? Zwischen Kurzarbeit und Kurzarbeitergeld? Wie sieht es mit Resturlaub vor der Beantragung aus? Alle Fragen werden geklärt.
- Samstag, 12:37 Uhr: Die erste Version von Bot UDO spricht mit uns. Viel sagen kann er aber noch nicht...
- Samstag, 16:34 Uhr: Virtuelles Kaffeekränzchen, aber die gemeinsame Kuchenversorgung lässt zu wünschen übrig.
- Samstag, 18:58 Uhr: Das erste Formular zur Anzeige von Kurzarbeit wird durch UDO erfolgreich mit Inhalten befüllt. Die Frage nun: Wie lässt sich eine Übergabe an die Bundesagentur für Arbeit am leichtesten realisieren?
- Sonntag, 01:16 Uhr: Der letzte Entwickler geht ins Bett (oder schläft vor seinem PC ein - man weiß es nicht).
- Sonntag, 10:00 Uhr: Team-Checkin, weiter geht's. Weitere Supporter mit Erfahrung mit Social Media stoßen hinzu, denn UDO will gehört werden.
- Sonntag, 13:22 Uhr: Die Technik steht, das Bug-Fixing beginnt.
- Sonntag, 18:14 Uhr: Das Video ist online. Unser Social-Media-Team beginnt, UDO in der Welt zu verbreiten.
- Sonntag, 21.26 Uhr: Team UDO sagt over and out - für heute.
Auch nach #WirVsVirus soll es weitergehen. Wir wollen UDO und seine Heimat "kurzarbeit-einfach.de" weiterverbreiten und haben dafür im Rahmen des Hackathons schon ein umfangreiches Social-Media-Team rekrutiert, Multiplikatoren aus Wirtschaft, Verbandswesen und Politik identifiziert und verschiedenste Kommunikationsmaterialien- und Formate vorbereitet - von Social Media Postings bis zu Presseerklärungen und vielem mehr.
Technik
Bei der Entwicklung wurde auf die Nutzung von Komponenten aus der OpenSource-Community gesetzt. Die gesamte Anwendung basiert dabei auf drei wesentlichen Komponenten:
- Information (mit vue.js)
- Bot-basierte, gesprächsorientierte Ausfüllhilfe für das Formular der Bundesanstalt für Arbeit (mit boot-ui.js)
- Rendering der im Gespräch erfassten Daten in das Formular (mit pdfbox)
Als Webserver wird ein Apache2 verwendet; für die Kapselung der Komponenten kommt zusätzlich noch Java und Docker zum Einsatz. Sämtlicher Code steht bei GitHub zur Verfügung.
Das Projekt-Team / die Erfinder
- Bastian Ulke
- Jan Peiniger
- Frederik Born
- Julian Richter
- Florian Dahlhausen
- Jens Frahne
Support-Team
- Anne Deremtz
- Aline Kirchhoff
- Feli
- Maria Tsioka
- Mia-Malaika Lange
Credits
- Cornelia Hübner
- Fréderic von Nerée von [recode.law]
- Leonie Vierck
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