Ein Leitfaden zur Implementierung des FREI DAY

von Team Embrace

1) Problembeschreibung Die Vision hinter dem FREI DAY und “Schule im Aufbruch” teilen wir und möchten sie weiter verbreiten, denn wir wünschen uns eine bessere Schulbildung für unsere Kinder und erhoffen uns, gemeinsam an einer besseren Version der Welt für morgen zu arbeiten. Ziel- und Angelpunkt sind dabei die Schüler*innen und ihre Hoffnungen und Wünsche: “Ein Tag für meine Ideen - das wär super!” (Leander, 12 J.).

Das Format des FREI DAY entspricht unseren Vorstellungen von Erfahrungs- und Entfaltungsräumen, die den Menschen zustehen. Doch obwohl die Rahmenbedingungen die Umsetzung ermöglichen, ist die Mentalität hinter dieser neuen Lernkultur nicht weit genug verbreitet. In der Schulfamilie brauchen die Akteur*innen zusätzliche Unterstützung, um die mentalen Hürden zu überwinden und ins Handeln zu kommen. Die Wünsche auf Akteursebene entsprechen zudem den Forderungen der Agenda2030 für mehr Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Die Umsetzung unseres Leitfadens folgt den Empfehlungen des Orientierungsrahmens für den Lernbereich Globale Entwicklung (OR 2016) der Kultusministerkonferenz (KMK) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

2) Lösungsbeschreibung Wir entwickeln einen Leitfaden, zugeschnitten auf die unterschiedlichen Zielgruppen, um diese auf ihrem Weg zum FREI DAY zu unterstützen. Diese Zielgruppen sind: Schüler*innen, Lehrer*innen, (erweiterte) Schulleitung, Eltern und außerschulische Akteur*innen (Unternehmen, Vereine, etc.). Entsprechend seiner Zielgruppe fokussiert der Leitfaden die notwendigen Schwerpunkte:

Schüler*innen - Interaktivität und Individualität Lehrer*innen - unterschiedliche Voraussetzungen aufgreifen (erweiterte) Schulleitung - Agenda für eine FREI-DAY-Lernkultur Eltern - Potenzielle Hürden Außerschulische Akteur*innen - Überzeugungsarbeit gegenüber Schulen

Mithilfe des Leitfadens möchten wir die Vision des FREI DAY verbreiten. Er ist eine Stütze zur Emanzipation der Akteur*innen in der deutschen Bildungslandschaft. Er ist unkompliziert umsetzbar und kann laufend angepasst werden. Außerdem ist der Kostenaufwand gering, während der Nutzen enorm ist. Der Leitfaden wird über die bereits bestehenden einschlägigen Netzwerke (entwicklungspolitische Bildungsakteure der Landesnetzwerke, Landes-Koordinator*innen für BNE, Portal Globales Lernen, Schulverbände) verbreitet. Vernetzung Die “Agenda FREI DAY Lernkultur” ist der Impuls für Schulleitungen, sich bereits in der Phase der ersten Überlegungen mit anderen Schulen im lokalen Raum real zu vernetzen. Aus diesen Vernetzungen können Synergien für die Entwicklung der Lernkultur an den Schulen entstehen und in einem nächsten Schritt auch konkrete außerschulische Lernkooperationen. Durch diese Vernetzungsstrategie sollen vor allem dezentrale schulische Einrichtungen mit attraktiven Angeboten unterstützt und ihr Standort gestärkt werden. Aus dem derzeit vorherrschenden Wettbewerb um Schüler*innen soll ein Miteinander der Schulakteur*innen und Schulleitungen werden. Rolle der Mulitplikator*innen Ein besonders wichtiger Aspekt ist hierbei, auch Multiplikator*innen aus dem globalen Süden für die Verbreitung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in die Schule einzuladen, damit sie ihre Perspektive auf Nachhaltigkeit in ihren Regionen erläutern können. Dies entspricht den Vorgaben des BMZ-Konzept 159: Entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit (2015).

3) Vorgehen und Fortschritt Gefunden hat sich das Team vor allem auf Basis gemeinsamer Überzeugungen. Wir begannen unsere Reise bei #wirfürschule mit einem Brainstorming. Aufgrund der Herausforderungen und Problemstellungen, die wir diskutierten, kristallisierte sich schnell heraus, dass es vor allem an Ermutigung und Hilfestellung mangelt, die unkompliziert unter den Menschen verbreitet werden könnte. Das Ergebnis des Brainstorming war es, dass die Nachfrage zwar bei einzelnen aktiven Akteur*innen (Schüler*innen sowie Lehrkräfte/Schulleitungen und Eltern) zwar vorhanden ist, sie aber nach wie vor häufig als Einzelkämpfer*innen agieren und sich über organisatorische und mentale Hürden und Mauern in den Köpfen hinwegsetzen müssen. Eine breitenwirksame Unterstützung,wie ein institutionell geförderter FREI DAY würde sie stärken. Doch wie kann man dieses Angebot auch den Menschen schmackhaft machen, die keine Notwendigkeit in Transformation und Nachhaltigkeit sehen? So entstand die Idee vom Leitfaden für mehrere Zielgruppen. Alleinstellungsmerkmal Das Alleinstellungsmerkmal unseres Leitfadens ist vor allem, dass wir eine Checkliste für die jeweiligen Zielgruppen integrieren werden, die gängige Bedenken und Vorurteile (“Das bringt doch alles nichts”, “Wir verlieren Zeit für den Unterrichtsstoff” usw.) bereits im Vorfeld ansprechen und durch inhaltliche Argumente entkräften.

Vor allem der tägliche Austausch im Team 04c brachte uns hierbei stetig voran. Von einem Leitfaden für Schüler*innen und Lehrer*innen, wurde er erweitert auf Eltern und Schulleitung und schließlich auf außerschulische Akteur*innen. Eine wichtige Entwicklung war außerdem die Fokussierung auf mentale Hürden auf dem Weg zum FREI DAY.

4) Prototyp Die Entwürfe und Prototypen zu dem Leitfaden haben wir auf unserem Miroboard gesammelt: https://miro.com/app/board/o9J_krM8cwM=/ Hierbei handelt es sich um eine Ideen und Brainstorming Sammlung, wobei die orangenen Post-its zum Teil aus Zitaten der Gründerin vom FREI DAY, Margret Rasfeld, entstanden sind. Die Cluster zeigen, dass es wichtig ist, den bereits bestehenden Bedarf zu unterstützen und weiteren Bedarf in der Schul- und Bildungslandschaft zu wecken. Meet-up Gruppen Der Schlüssel, um den Bedarf bei schulischen Akteur*innen zu wecken, die bislang keinen Kontakt zu Nachhaltigkeitsthemen oder vielleicht sogar Vorbehalte hatten, ist eine gute Mundpropaganda in der Region. Der/die Schulleiter*in wird neugierig werden, wenn Schüler*innen von einer benachbarten Schule über ihre Aktionen und Erlebnisse berichten. Daher ist es von Anfang an erstrebenswert, nicht nur schulbezogen, sondern schulübergreifend, z.B. in sogenannten “Meetup” Gruppen für die Idee des FREI DAY zu werben und darüber die Leitfäden zu multiplizieren. Meetup Gruppen könnten neben den (erweiterten) Schulleitungen aus Gruppen diverser Personen, darunter Lehrkräfte, Schüler*innen von unterschiedlichen regionalen Schulen bestehen, die sich selbst organisieren und Schulentwicklung für nachhaltige Entwicklung vorantreiben wollen.

Anreize schaffen Wichtig ist es, v.a. auf Schulleitungsebene Anreize zu schaffen, damit bereits engagierte Lehrkräfte und Schüler*innen ihr volles Potential für ihre Aktionen am FREI DAY entfalten können, und dieses Engagement wertgeschätzt wird. Hierfür können z.B. bereits existierende Schulsiegel mit Fokus auf Nachhaltigkeitsthemen (Faire Schule, Fairtrade Schule, Umweltschule, Grenzenlos-Schule, Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage) angehalten werden, Aktivitäten einer Schule zum FREI DAY in ihre Richtlinien aufzunehmen und als Leistung zu berechnen. Öffentlichkeitsauftritt Außerdem tüftelten wir an einer “Landing Page” für den Leitfaden. Ganz im Sinne des Community-Gedanken sollen Social Media Kanäle (insbesondere Instagram, eventuell Facebook und Twitter) angelegt und mit bereits bestehenden Webpräsenzen verlinkt werden.

Die kleinste nutzbare Version unseres Leitfadens kann ein PDF sein, das beispielsweise bei einschlägigen Plattformen wie dem Portal für Globales Lernen eingestellt werden würde.

5) Nächste Schritte Sobald wir den Leitfaden fertig entwickeln können, möchten wir ihn im Praxistest mithilfe einer Feedbackschleife erproben. Die Nutzer*innen des Leitfadens können uns mit einem kurzen elektronischen Fragebogen ihre Eindrücke mitteilen. Für die vollständige Entwicklung und Erprobung des Leitfadens brauchen wir vor allem die Unterstützung von “Schule im Aufbruch”, da der FREI DAY ihr Format ist. Für die investierte Arbeitszeit und anfallende Materialkosten an den sich einbringenden Bildungseinrichtungen kann ein Antrag über die entwicklungspolitischen Bildungsfonds der Länder sowie Engagement Global gGmbH im Förderbereich Entwicklungspolitische Bildungsarbeit (FEB) erfolgen. Das genaue Budget wird bei Antragstellung vorliegen. Meet-up Gruppen bilden Die “Agenda für eine FREI-DAY-Lernkultur” soll mit interessierten Schulleitungen und über eine lokale Meetup-Gruppe in Berlin getestet werden. Dazu wäre es hilfreich, wenn FREI DAY in ihrer Datenbank interessierter Schulen (“Zaungäste”) für den Raum Berlin Mitte (ggf. Umgebung) Schulen filtert und bei diesen nachfragt, ob Interesse an lokalen Grupppen besteht und diese von uns kontaktiert werden dürfen. Alternativ könnte FREI DAY einen Aufruf über Meetup an diesen Schulen teilen.

Unsere Motivation ist groß, dieses Projekt in die Tat umzusetzen. Wir haben Spaß an der Entwicklung und Zusammenarbeit und die Vision von FREI DAY ist unser gemeinsamer Antrieb. Wir sind gut vernetzt im Bereich der Akteur*innen. Wir sehen uns dabei als eine Gemeinschaft, die auch im weiteren Prozess an der Vision des FREI DAY mitwirken möchte und offen ist für weitere Akteur*innen.

Wir sehen uns gemeinsam als das Entwicklerteam, das mit all seinen verfügbaren Fähigkeiten den Leitfaden auf den Weg bringen möchte. Die vorläufigen Arbeitsrollen des Teams 04c sind:

Anne Blaesen, Netzwerkkoordinatorin, tätig an Schulen in Berlin und daher Ideengeberin für lokale Meetup-Treffen für (erw. Schulleitungen) anne.blaesen@web.de

Julia Boger, WUS-Bildungsreferentin, Inputs zu bereits bestehenden Multiplikator/-innen, Förderungen u. Organisationen im entwicklungspolitischen Bildungsbereich, ggf. unterstützend bei Antragstellung boger@wusgermany.de

Andrea Hecking, Gymnasiallehrerin u. Mutter, Koordinatorin und Kommunikation andrea.hecking@egf-online.de

Madita E. Heubach, Bildungssystemdesignerin, Konzeptentwicklung, Strategische Planung www.madita-heubach.de

Grit Menzzer, tätig in der Musikindustrie, bildungspolitisch interessierte Mutter und aktiv in verschiedenen Elterngremien an einer gebundene Ganztagsschule in Berlin Schöneberg, Projekteimplementierung in der Elternschaft und Input zur Weiterentwicklung des Leitfadens aus Elternsicht und Sicht möglicher Kooperationspartner*innen contact@dogpoolpictures.eu

Gisa Schütze, Sonderschullehrerin und Mutter an derselben Schule wie Grit Menzzer, Projekteimplementierung in der Elternschaft und Input zur Weiterentwicklung des Leitfadens aus Eltern- und Lehrerinnensicht gisa.schuetze@finkenkrug-schule.de

Britta Ohler, Agile Coach und Mutter, technische Umsetzung z.B. Website/Social Media Accounts, Befragungen und statistische Darstellung schnittstelle101@gmail.com

Heike Schmidt, Sozialpädagogin an einer weiterführenden Ganztagsschule, Inputs zur Projekte- Implementierung an Schulen mit Lehrern und außerschulischen Kooperationspartnern an Schulen he-scht@web.de

Melanie Reiling

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