Nach dem Hackathon - Update

Wir sind auf Platz 297 gelangt - Immerhin TOP300 ;-) Wir haben viele Gespräche mit potenziellen Anwendern (Ärzten und Pfleger) geführt und wurden gefragt, wann unsere App endlich verfügbar ist. Wir glauben weiterhin daran, eine Lösung zu haben für die Problemstellung, dass Ärzte und med. Personal bereits jetzt schon ausgelastet sind und es innerhalb der Krise nach den 12-Stunden und mehr Schichten eine Herausforderung darstellt, sich relevante und valide Informationen zu Covid-19 Behandlung und Diagnostik zu erschließen. ggf. steht ein Fachwechsel an und man muss sich neu einlesen oder man kommt mit Änderungen und Updates zu Behandlung und Diagnostik nicht hinterher. Die zweite Problematik besteht darin, dass Wissen weltweit versackt und jede Klinik allein an vorderster Front Covid-19 Patienten behandelt. Wichtige Forschungsergebnisse kommen nicht da an, wo die Therapie von Covid-19 stattfindet. Wir haben die Jurybewertung zum Anlass und ansporn genommen unser Lösungsprofil zu vertiefen und zu erweitern und sind dabei auf Mitstreiter aus dem Team 1076 internationale Forschungsdatenbank gestoßen :

https://devpost.com/software/1076_daten_internationale_forschungsdatenbank_platzhalter

Die Lösung von 1076 beschäftigt sich maschinell unterstützt mit der Beschaffung, Aggregation und Auswertung von weltweiten Forschungsergebnissen zu Sars-Cov2 und Covid-19 . Innerhalb des 1076 wurde der Usecase der Informationsverteilung beschrieben, sodass schnell klar wurde, dass sich unsere Konzepte und unsere Expertisen ergänzen. Zumal sich beide Teams in der Herausforderung sahen, dass nicht jedes Teammitglied wie zum Hackathon-Weekend weiter durchpowern konnte. Beiden Teams Corinna und 1079 ist gemein, dass sie stark konzeptionell und innerhalb der medizinischen Fachdomäne aufgestellt sind. Daneben haben wir Experten im Front- und Backend, in Big Data, Neuro Engineering und Wirtschaftsinformatik. Wir arbeiten nun gemeinsam unter dem Arbeitstitel "Corinna-1076" - den passenden Channel in Slack findet ihr unter #corinna_1079

Unser gemeinsames Ziel - Corinna-1076

Ärzte und med. Personal bestmöglich, zeitnah und sicher mit Informationen zu Covid-19 versorgen und ein bidirektionalen Wissenstransfer zwischen Forschung und Therapie herzustellen, sodass Ressourcen gebündelt werden und nicht verschwendet werden, weil jeder allein an vorderster Front in den Kliniken arbeitet.

Next Steps nach dem Hackathon

  • Wir sind weiterhin auf der Suche nach Kooperationen einerseits zu Kliniken, Fachverbänden anderseits nach Mitstreitern. Es gelingt uns nach und nach Mitstreiter aus noch fehlenden Disziplinen zu gewinnen (z.B. Medizinrecht)
  • Konzepte des Backends und des User-Interfaces soweit anpassen, dass sie in den a/b Test gehen können und die technische Umsetzung gestartet werden kann.

Where we start - Story of the Hackathon-Weekend

Inspiration

Aufgrund der schnellen Entwicklung der Situation muss medizinisches Personal jederzeit mit aktuellem Wissen versorgt sein. Das gilt vor allem in fachangrenzenden Bereichen aufgrund von personellen Engpässen. Bereits vorhandenes Wissen ist allerdings meist nicht zentralisiert verfügbar. Um auf dem neuesten Stand zu bleiben, müssen Ärzt:innen deshalb häufig eine zeitintensive Recherche mit einer Vielzahl einzelner Quellen durchführen.

What it does

CorInNA bietet eine ähnliche Plattform wie die Notfall-Apps NINA und Katwarn. Die App ermöglicht präzisen Zugriff auf eine Struktur mit aktuellen medizinisch relevanten, verifizierten Informationen, sowie bereits bestehenden Informationen zur Unterstützung bei Wechsel des Fachbereichs. Außerdem ist sie eine schnelle Entscheidungshilfe bei Notfällen dank einfach zugänglicher Ablaufpläne.

Konkret wird CorInNa

  • neue medizinische Informationen zu Epidemiologie, Diagnostik und Therapie von Fachgesellschaften integrieren und gesammelt an medizinisches Personal per Pushnachricht zu verteilen. Dadurch soll ein aufwendiges Zusammensuchen von neuen Erkenntnissen vermieden werden.
  • für die COVID-Krise notwendige Leitlinien, Behandlungsempfehlungen und Fachartikel von anerkannten medizinischen Fachgesellschaften sammeln und nach Arbeitsbereichen geschlüsselt bereitstellen.
  • auf einen Knopfdruck prägnante Hilfestellungen für lebensbedrohliche Notfallsituationen liefern.

How we built it

Unser Team hat sich spontan am Samstagmorgen über Slack gefunden. Wir sind interdisziplinär, mit Skills in den Feldern Informationstechnologie und Medizin. Deshalb haben wir unser Projekt in zwei Teilen entworfen:

  • Medizinisches Konzept, auf Basis von eigenem Research und Know-How, sowie Input von Expert:innen aus der Medizin
  • Ein Prototyp, den wir in den nächsten Tagen vorstellen.

Medizinisches Konzept

Das vollständige Konzept befindet sich im angehängten CorInNA.zip.

  1. Brain Storming: Für uns interessante Ansätze zerlegt und analysiert
  2. Machbarkeitsanalyse
  3. Marktanalyse
  4. Analyse von Kooperationspartnern und Stakeholdern à Krankenhäuser und Fachverbände wie DIVI, DGAI aber auch RKI und WHO.
  5. Zielgruppendefinition à Medizinisches Personal insb. Ärzte
  6. Definition von Nutzerszenarien
    • Ich habe einen Notfall und brauche jetzt, möglichst einfach aufnehmbare Informationen
    • Ich bin Arzt, allerdings fachfremd, und muss mich in einen Covid-19 Bereich einlesen
    • Ich bin bereits im Thema habe aber keine Zeit, jeden Tag zu überprüfen, ob es Neuerungen der Fachverbände zu Behandlungen und Diagnosen gibt.
  7. Recherche der Informationen, die Ärzte und medizinisches Personal benötigen z.B. Leitlinien der Fachverbände
  8. Recherche von möglichen journalistischen Inhalten und Kooperationspartnern
  9. Input Medizinische Basics, erarbeiten eines kompletten Konzepts.
  10. Review mit Dr. Katarina Braune von der Charité Berlin
  11. Einarbeiten des Reviews in unser Konzept
  12. Entwicklung von Wireframes und Prototyp
  13. Review unseres Wireframes mit der Ideengeberin Frieda (Narkoseärztin)
  14. Einpflegen der Kritikpunkte von Frieda in unser Konzept und Wireframe
  15. Review mit einem Anästhesisten der Medizinischen Hochschule Hannover
  16. Einarbeitung des Reviews in unsere Wireframes und unser Konzepts
  17. Startpunkt unserer technischen Umsetzung

Prototyp

Der Prototyp ist eine App für Android und iOS. Es handelt sich um eine eigene Neuentwicklung - vor dem Hackathon hatten wir daran nicht gearbeitet.
Der Prototyp soll vor allem zwei technische Anforderungen erfüllen:

  • Nutzer:innen erhalten Push-Nachrichten auf ihren Mobilgeräten, wenn wichtige Meldungen veröffentlicht werden.
  • Nutzer:innen können zudem personalisieren, welche Kategorien von Meldungen sie erhalten möchten.

Zudem ist es wichtig, dass Fachverbände möglichst einfach Inhalte redaktionell verwalten können. Hierzu muss ein geeignetes Content-Management-System (CMS) zum Einsatz kommen.

Der Prototyp wird auf Grundlage der Software "Flutter" entwickelt. Dabei handelt es sich um ein Software Development Kit (SDK) der Firma Google. Als CMS verwenden wir zunächst Wordpress.

Grundsätzlich soll das medizinische Konzept unabhängig von einer spezifischen Technologie funktionieren. Da für uns in diesem Hackathon vor allem dieses Konzept im Vordergrund steht, stellen wir den Source Code erst in den nächsten Tagen zur Verfügung.

Challenges we ran into

Aufgrund der Komplexität in der Medizin und der medizintechnischen Softwareentwicklung war es zunächst notwendig abzuklären welche Einschränkungen auf Basis der rechtlichen und regulatorischen Situation bestehen. Vor allem bei der Empfehlung oder der Anpassung von Behandlungen musste in Hinblick auf die Medical Device Regulation davon ausgegangen werden, dass es sich bei CorInNA um ein Medizinprodukt handelt und somit einer CE-Kennzeichnung bedarf. Bei der Umsetzung des Konzeptes war die Kommunikation zwischen der IT-Technologie und der Medizin eines der Hauptprobleme. Um eine bestmögliche Umsetzung erreichen zu können waren eine sehr differenzierte Absprache und engmaschige Meetings mit dem gesamten Team notwendig.

Accomplishments that we're proud of

Trotz der großen interdisziplinären Herausforderung haben wir es geschafft, einen (fast) funktionierenden Prototyp zu entwerfen. Updates hierzu folgen nach dem Hackathon. Wir freuen uns riesig über das positive Feedback aus Medizin und Pflege, das wir bisher bekommen haben. Wir hätten nicht damit gerechnet, wie groß die Nachfrage nach so einer Lösung ist.

What we learned

Für unser Projekt musste sich eine spontan zusammengefundene Gruppe auf ein gemeinsames Ziel einigen und Expertenteams zur Bewältigung der verschiedenen Aufgaben (Development, Design und Inhalt) herausbilden. Um trotzdem den Überblick zu behalten, mussten Tools zur Organisation und Visualisierung der Arbeit gefunden und eingerichtet werden. Eine neue Erfahrung war es auch, die Teamkommunikation zwischen verschiedenen Fachdisziplinen verständlich zu halten.

What's next for CorInNa?

Die von uns entwickelte Anwendung CorInNA ist noch ein Prototyp. Diesen möchten wir in den nächsten Tagen fertigstellen, und dann in eine alltagstaugliche, funktionierende Anwendung ausbauen. Dafür ist sowohl auf der technischen, aber vor allem auf der inhaltlichen Seite der Input von Experten wichtig. Deshalb werden wir den Kontakt zu weiteren Fachgesellschaften und Communities suchen, um aktuelle redaktionelle Inhalte und Push-Nachrichten zu übernehmen und unserer App fundierten und verifizierten Inhalt zu geben. Wir würden uns außerdem freuen, uns dazu mit anderen Teams auszutauschen, die an ähnlichen Projekten gearbeitet haben.

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