Wie können wir hinsichtlich des Klimawandels die Existenz unserer landwirtschaftlichen Betriebe sichern und gleichzeitig aktiv zur Verbesserung des Klimas beitragen und wie können zukünftige, regenerative Landbewirtschafter:innen am besten und schnellsten in die neue Aufgabe hineinwachsen?

Das ist die Challenge mit der wir angetreten sind. Konkret heißt das: Landbewirtschafter:innen können einen großen Beitrag leisten, indem sie wichtige Ökosystemfunktionen auf ihren Flächen klimawirksam regenerieren. Es gilt herauszufinden, wie das in der Praxis möglich, bzw. am jeweiligen Betriebsstandort mit den vorhandenen Ressourcen realisierbar ist. Um die neuen Herausforderungen annehmen zu können, benötigen Landwirt:innen praxisgeprüftes Wissen, praktikable Lösungsansätze und neue, praxistaugliche Rahmenbedingungen. Um ihre vielen drängenden Fragen zu den Zusammenhängen zwischen Bewirtschaftung und Klima zu beantworten, beschlossen acht Bauern und Bäuerinnen aus dem Oberallgäu ein Forschungsprojekt auf den Weg zu bringen. Seit März 2020 werden nun gemeinsam innovative Strategien für eine ressourcenschonende und resiliente Grünlandbewirtschaftung erprobt. Das KUHproKLIMA-Team möchte verschiedene Möglichkeiten aufzeigen, wie das betriebliche Management besser an den Bedarf der Natur angepasst werden kann.

Die „Natur“ (und somit das Klima) unterliegt bestimmten Prinzipien und hat andere „Bedürfnisse“ als das System „Moderne (industrialisierte) Landwirtschaft“. Deshalb sind neue, zukunftstaugliche Strategien gefragt. Damit Landwirt:innen einen effektiven und schnellen Wandel vollziehen können, sind jedoch grundlegende Veränderungen bei allen beteiligten (Politik, öffentliche Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft) notwendig. Der Transfer umstellungsbereiter Betriebe muss unkompliziert und sicher gelingen können.

Im Zuge von Update Deutschland hat sich ein Team aus Experten:innen aus vollkommen verschiedenen Bereichen vom Norden bis zum Allgäu zusammengefunden, die sich der Herausforderung von KUHproKLIMA angenommen haben: Christine Bajohr, eine der Initiator:innen des Projektes, ist Bergbäuerin aus dem Allgäu, Leon Bucher, Rene Rempt - Vertriebsleiter Novihum, Stefanie Klein - UX-Expertin, Christian Hennig - Gründer, Unternehmer, Förderer aus Hannover, Ilke-Borowski-Maaser, Philipp Burckhardt - Co-Lead hellosolution.de, Petra Vielhaber, Nachhaltigkeitskommunikatorin, Caroline Möller - Mitglied von Akai Team Company, Levke Christiansen und Mario Binar, die mit Next Level e.V. eine Plattform für ReLaWi schaffen wollen.

In 48 Stunden haben wir uns zeitweise aufgeteilt und in kleinen Teams an drei Themen gearbeitet:

  1. Wie können wir Landwirt:innen ganz generell Anerkennung vermitteln, damit sie überhaupt zum Umstieg auf regenerative Landwirtschaft incentiviert werden? Wir arbeiten für Landwirt:innen an praktikablen Lösungsansätzen, damit Viehbetriebe die Auswirkungen des Klimawandels aktiv abmildern und die Treibhausgasbilanz verbessern können. Im Zentrum stehen dabei die Menschen, die die Betriebe bewirtschaften: Was kann ihre Motivation stärken, um klima-, familien- und umweltfreundlich zu wirtschaften?

  2. Wie kann man die Beteiligten ansprechen und vernetzen? In der Praxis gibt es wenige Schnittstellen, aber ein Miteinander würde alle weiterbringen. Welche Maßnahmen sind notwendig, um ein funktionierendes Netzwerk zu erschaffen, indem die Zusammenarbeit klar ist?

  3. Wie können wir mit Kommunen, einer der wichtigsten Zielgruppen, zusammenarbeiten?

In kürzester Zeit sind unglaublich gute Ideen zu allen genannten Facetten des Themas entstanden: Wir haben mit der sogenannten „Spatenprobe“ eine virtuelle Challenge für die Landwirt:innen kreiert, sich mit ihrem Boden zu beschäftigen und sich dazu auszutauschen. Sie ist bereits online.

Gleichzeitig ist eine Kommunikationsmatrix entstanden, die einen Überblick und erste Handlungsansätze verschafft, um ein gesundes, produktives Netzwerk entstehen zu lassen.

Außerdem haben wir erste Ideen für eine Map erstellt, mit der Kommunen die Zusammenhänge in Bezug auf Bodenqualität und Landwirtschaft systematisch analysieren und sich damit beschäftigen können.

Einige von uns werden die in den 48 Stunden erarbeiteten Ideen nach dem Ende des Sprints systematisch weiterentwickeln. Im Zuge unserer weiteren Zusammenarbeit würden wir uns über eine Vernetzung landwirtschaftlicher Akteur:innen und aller Beteiligten aus ganz Deutschland und Europa besonders freuen!

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