Worum geht es?

Krankenhäuser sind aufgrund der Coronakrise immer stärker ausgelastet und stoßen somit allmählich an ihre Grenzen. Mögliche Infizierte können mangels Testkapazitäten nicht sofort getestet werden. Ärzten fehlt die Zeit, alle Patienten gründlich zu befragen. Die öffentlichen Statistiken können nur einen Bruchteil der tatsächlichen Krankheitsfälle zeigen.

Hier wollen wir helfen! Mit Hilfe der LoCorona Web-App kann die Zahl der deutschlandweit mit Corona infizierten Personen feingranular auch auf regionaler Ebene abgebildet werden. Basierend auf der durch einen Fragebogen erfragten Symptomatik, Angaben zu Vorerkrankungen und Lebensumständen wird mit Hilfe von Methoden des maschinellen Lernens (Ansatz Online Learning Deep Neural Network) eine Erkrankungswahrscheinlichkeit und eine Handlungsempfehlung für den Nutzer ausgegeben. Dies ermöglicht Krankenhäusern einen klaren Überblick über die Lage in ihrer jeweiligen Region und trägt zur Planung der zukünftigen Vorgehensweise bei.

Was tut die Web-App?

Die Web-App bietet eine regionale Übersicht, der Corona Infizierten pro Krankenhaus und Landkreis. Ebenso ist es möglich, die Dunkelziffer von möglichen Infektionen genauer abzuschätzen, indem die Erkrankungswahrscheinlichkeit von registrierten Benutzern durch eine KI prognostiziert wird. Dadurch wird die lokale Situation der Krankenhäuser transparenter dargestellt und es wird ein intelligentes Management von Personal und medizinischem Equipment ermöglicht. Mit der Möglichkeit, die Testergebnisse nachträglich mit der Anamnese im Fragebogen zu verknüpfen, ermöglicht die Web-App etwas, was so bisher noch nicht entwickelt wurde. Dies schafft eine Datenbasis, die nicht nur die tatsächlich Infizierten, sondern auch negativen Ergebnisse enthält. Damit ergeben sich ganz neue Ansätze zur Analyse, insbesondere der Symptomatik und der Verbreitungswege.

Stakeholder

Unsere Web-App dient Krankenhäusern und Testzentren, nimmt ihnen Arbeit bei der Anamnese der Patienten ab und ermöglicht eine weitere Verfolgung des Patienten sowie eine Aktualisierung des Krankheitszustandes. Zudem wird durch die Web-App die regionale Infektionsentwicklung angezeigt. Dies erlaubt es dem zuständigem Personal auf anstehende Auslastungsspitzen durch eine Patienten(um)verteilung zu reagieren. Jeder einzelne in der Bevölkerung hat mit dieser Web-App die Möglichkeit eine eigene erste Einschätzung zu seinem Gesundheitszustand zu erhalten, selbst wenn die vorhandenen Testkapazitäten keinen sofortigen Corona-Test zu lassen. Dabei übersteigt die Logik der LoCorona-Selbstbeurteilung die bisheriger Beurteilungen. Sie zeichnet sich durch einen sofortigen Abbruch bei Notfällen, feingranulare Wahrscheinlichkeiten und erklärbare verständliche Informationen für Patienten aus.

Herausforderungen während des Projekts

Natürlich stellt die Koordination und die Absprache in verteilten Teams über große Distanzen immer eine besondere Herausforung dar. Während des Projekts fand sich eine Gruppe aus teils zuvor unbekannten Personen mit hochdiversen Fähigkeiten zusammen, um gemeinsam ein Problem der Patientenversorgung in bislang unbekanntem Ausmaß zu lösen :) Teils chaotisch, unstrukturiert und charmant gestartet entwickelte sich das Projekt zum Ende zu einer beeindruckend koordinierten Entwicklungsgemeinschaft, die auch über das Projekt hinaus sicher Bestand hat.

Akute Probleme im Projekt, die es unbedingt zu erwähnen gilt:

“Haben Kaffeeröstereien auch am Sonntag offen???” “Warum funktioniert ES denn niiiicht???” “Wo steht das denn jetzt genau?” “Siehst du was ich sehe? (OO) “Ich habe heute soviel koordiniert und noch nicht eine Zeile sinnvollen Code geschrieben…” “Was ist ein Infektions Herd?” “Und ist es noch LOCORONA oder schon LOCO?”

Was haben wir aus dem Hackathon mitgenommen

Die Web-App Entwicklung von Ideenfindung, Konzeption, Mockup-Design, Scribbles, Modellierung und Implementierung über die massive Nutzung moderner Kommunikationstools, Infrastruktur und Unmenge an Kompetenzen im Team, bot allen 23 Teammembern ein sehr interessantes, lehrreiches und spaßiges Erlebnis. Jeder im Team konnte sich in kürzester Zeit einbringen, um gemeinsam etwas gemeinnütziges zu schaffen und dabei neue Fähigkeiten bei sich zu entdecken und zu entwickeln. Vom Einsteiger bis zum Profi war für jeden etwas dabei.

Es war für uns alle unglaublich, was man in so kurzer Zeit erreichen kann und das in einem Team voll unterschiedlicher Persönlichkeiten, die auf Anhieb ;) koordiniert und strukturiert miteinander gearbeitet haben.

Wie geht es weiter für die LoCorona Web-App

Die Datenbasis soll durch eine Schnittstellenerweiterung auch für Ministerien und Gesundheitsorganisationen bereitgestellt werden. Zukünftig ist es durchaus denkbar, dass LoCorona als Tool eingeführt wird, um die Auslastung bei Pandemien und Infektionen von Krankenhäusern im näheren Umkreis zu verwalten. Dabei ist die Web-App nicht nur auf die aktuelle Situation durch Corona zu beschränken.

Die Erweiterung um weitere Krankheitsbilder und deren regionaler Beobachtung wie Grippe, Masern, Scharlach ist genauso denkbar wie die Erweiterung um ein Matching mit geimpften Patienten, um die Ausbreitungsgeschwindigkeiten beurteilen zu können. Ganz grundlegend kann die Web-App um beliebige Self-Services zur Erstinformation in Testzentren erweitert und somit zur Patienten Sensibilisierung und -information genutzt werden. Dabei erhalten Patienten auf einfachem Weg erste Ratschläge und Testergebnisse. Um tagesaktuell auf wissenschaftliche Neuerungen reagieren zu können, kann der Fragebogen zudem um eine adaptierbare Self-Service Verwaltung für Behandelnde ergänzt werden. Behandelnde Institutionen können durch nutzerfreundliche Editoren direkt innerhalb der Umfragen, mittels Click & Drop Umfragen auf neueste Symptome und wissenschaftliche Erkenntnisse anpassen.

LOCORONA ist somit die Antwort auf die Frage, wie zukünftig validierte Testprozesse, patientenzentrierte Selbsteinschätzungen und gesundheitliche Ressourcenplanung intelligent vereint werden können!

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