Inspiration
Am Anfang stand die Idee, anders zu dokumentieren. Notenliste und Smileys für sonstige Mitarbeit war uns zu wenig. Wir haben ein Tool gebaut, mit dem man individuell und flexibel in einer Datenbank dokumentieren und die zu beobachtenden Kompetenzen selbst definieren kann. Der Unterschied zur analogen Dokumentation: Eingabe über eine Klassenliste - Zugriff über die Schülerakte. So sind verschiedene Sichten auf einmal eingegebene Daten möglich; es ergibt sich ein Kontext über Notizen, Todos, Kalendereinträge und flexible Listen.
Was macht es?
entzettelt kann das, was du individuell brauchst: Du willst checken, ob einzelne Arbeitsaufgaben bearbeitet wurden? Mache dir eine Checkliste. Du möchtest dir Eindrücke aus einer Präsentation dokumentieren? Mache dir eine Flexliste mit Freitext. Du möchtest wiederkehrend regelmäßig eine Kompetenz dokumentieren? Benutze unsere wiederverwendbaren Listen. Und, wenn du unbedingt eine Notenliste willst, dann mache dir doch eine. Wir erstellen dir sogar den Notenspiegel dazu.
Wie sind wir vorgegangen?
Am Anfang stand ein Stapel Zettel, auf denen unser Lehrerteam die Architektur unserer App gebastelt hat. Diesen Stapel haben wir dann entzettelt und in eine unverzichtbare App gepackt.
Besondere Herausforderungen
Lehrerinnen und Lehrer denken ganz anders als Techies
Worauf wir stolz sind
Wir haben Datenschutz einfach gemacht. Wir haben Dokumentation individuell und flexibel gemacht. Wir verbinden die verschiedenen Arbeitsorte von Lehrer*innen.
Was wir aus dem Hackathon mitnehmen
Wir haben gelernt und viel darüber nachgedacht, wie wir kompetenzorientierte Dokumentation für ein lernförderliches Feedback nutzen können.
Wie geht es weiter mit entzettelt?
Wir möchten daran arbeiten, dass wir mit unserer Dokumentation nicht nur ein qualifiziertes verbales Feedback geben können, sondern dieses auch auf unterschiedliche Weise grafisch darstellen können, z.B. als Grundlage für ein Feedback-Gespräch mit Schülern.
Kompetenzentwicklung mit qualifiziertem Feedback zu verbinden, ist der nächste Schritt, den wir mit entzettelt gehen wollen.
Wie lautet der Name eures Projekts?: Kompetenzorientierte Schülerbeobachtung als Grundlage eines neuen Leistungsbegriffs – Dokumentation einfach gemacht mit der entzettelt App.
Wie heißt euer Team Slack Channel?: team-entzettelt
Wie groß ist euer Team (als Zahl)?: 4
Welches Aktionsfeld adressiert ihr?: 1.6. Prüfungs- & Bewertungskultur neu denken
Welche Herausforderung adressiert ihr?: Sinnvolle, kontinuierliche Dokumentation für ein lern- und entwicklungsförderliches Feedback - flexibel dokumentieren mit der entzettelt App
Was ist das Problem, das ihr mit eurer Lösung für die Schule von Morgen lösen/verbessern wollt?: Wenn wir die Schule von morgen als Ort der Entwicklung und vielfältiger Erfahrung sehen, dann ist eine Rückmeldung im bisherigen Notensystem keine Option mehr. Schüler brauchen qualifiziertes Feed back (up and foreward), um daran zu wachsen. Dazu bedarf es verschiedenster Beobachtungen und Beispiele. Aber auch Bewertungen von abgelegten Prüfungen (Tests, Klassenarbeiten usw., was mit Zielerreichung in Basiskompetenzen zu tun hat), müssen detailliert dokumentiert werden. Hier gelangt das analoge Dokumentationssystem an seine Grenzen, digitalen Methoden wird der Datenschutz zum Verhängnis oder sind nicht flexibel genug, die Erfordernisse einer Lehrperson / Schule/ Bundeslandes individuell abbilden zu können. Wenn Lehrpersonen kein einfaches und sicheres Tool haben, wird diese Dokumentation nicht zu bewältigen sein, entsprechend die Grundlage für Rückmeldung nicht ausreichend dokumentiert. Wenn wir große Veränderungen in der Schule wollen, dann kann die Umsetzung nicht alleine den Lehrpersonen übertragen werden. Sie müssen tradierte Routinen ablegen, das braucht Unterstützung. Wenn man das „sichere“ Konzept „Notenliste“ wegnimmt, muss ein anderes her. Das wird bei der Umsetzung von Ideen häufig vergessen: Die Werkzeuge für die, die es machen.
Wer ist von dieser Problematik betroffen, und auf welche Weise? Wieso ist das ein kritisches Problem?: Die Betroffenen sind aktuell die SuS, die nach jeder Stunde eine Note oder Tendenz in einer Liste erhalten, ohne Zusammenhang, wie es dazu gekommen ist, ohne Chance, ein Feedback zu erhalten. „SoMi“ bedeutet zumeist Quantität, der Notendurchschnitt vermeintlich „Qualität“. Fehlendes qualitatives Feedback fehlt bei der individuellen Weiterentwicklung. Dabei geht es nicht primär um Wissensstand und Förderangebote, sondern um Kompetenzen in der Arbeitsweise, im Zusammenarbeiten, in der Erarbeitung, Präsentation oder Weiterentwicklung von Handlungsfeldern. Betroffen sind Lehrpersonen, die eine qualifizierte und einfach zu handhabende Dokumentationsmöglichkeit nicht zur Verfügung haben, da sie von Schule, Stadt oder Land nicht gestellt wird. Der analoge Dokumentationsaufwand ist immens, das Ziehen von qualifizierten Informationen aus Dokumentationszetteln kaum möglich. Dazu bedarf es einer Datenbank, die flexibel nutzbar ist. Wir verändern uns von einer Wissens-Gesellschaft zu einer Kompetenz-Gesellschaft. Wissen ist allgemein verfügbar, es muss nicht mehr abgefragt werden. Es braucht differenzierte Kompetenzen, um in der heutigen Gesellschaft teilhaben zu können. Das verändert auch die Art zu beobachten und zu dokumentieren, Feedback zu geben und neue Lern- und Erfahrungswege aufzuzeigen. Es braucht dazu eine Datenbank, in der alles übersichtlich auffindbar ist, die rechtssicher und einfach zu handhaben ist.
Was ist euer Lösungsansatz?: Wenn Lehrerinnen und Lehrer ein Tool haben, mit dem Sie diese Dokumentation leisten können, haben wir eine Chance auf veränderte Blickwinkel und Sichtweisen, auf eine stetig wachsende Gesamtschau zum Kind. Unser Ansatz ist eine verschlüsselte Datenbank, - die Beobachtungslisten, Notizen, To dos und Termine mit den Stammdaten in einer ausführlichen Dokumentation speichert. - in der klassischerweise Beobachtungen über Klassenlisten eingeben werden können, deren Inhalte zu SuS passgenau in der Schülerakte angezeigt werden. - in der Termine und Gespräche mit allen Beteiligten (Eltern, Therapeuten, SoPäs, SchulSoz…) selbstverständlich der Schülerakte zugeordnet werden. - in der Listen individuell konfigurierbar sind. - in der Auswertungen von Tests oder Klassenarbeiten mit konkreten Aufgaben verbunden werden können.
Von welchen Annahmen geht Ihr bei eurem Lösungsansatz aus?: SuS wollen sich abseits von Klassenarbeiten entwickeln und nicht nur in Ziffern erfasst werden. Lehrer müssen in der Lage sein, gegenüber Eltern, Fachkollegen, Schulaufsicht Aussagen über SuS treffen können, die eine solide Datengrundlage haben. Wenn es nicht mehr die Note ist, so sind es Kompetenzen oder Beiträge, die notiert werden. Es bedarf eines Ortes, an dem diese Daten gespeichert und verfügbar sind. LuL haben diverse Arbeitsplätze und brauchen an verschiedenen Orten Zugriff auf ihre Daten. Die in diesem Jahr zur Verfügung gestellten Dienstgeräte haben aktuell keine Software, die diese Dokumentation einfach, individuell nutzbar und datenschutzgerecht leistet.
Wer profitiert von dieser Lösung? Wer nutzt diese Lösung?: SuS wollen sich abseits von Klassenarbeiten entwickeln und nicht nur in Ziffern erfasst werden. Lehrer müssen in der Lage sein, gegenüber Eltern, Fachkollegen, Schulaufsicht Aussagen über SuS treffen können, die eine solide Datengrundlage haben. Wenn es nicht mehr die Note ist, so sind es Kompetenzen oder Beiträge, die notiert werden. Es bedarf eines Ortes, an dem diese Daten gespeichert und verfügbar sind. LuL haben diverse Arbeitsplätze und brauchen an verschiedenen Orten Zugriff auf ihre Daten. Die in diesem Jahr zur Verfügung gestellten Dienstgeräte haben aktuell keine Software, die diese Dokumentation einfach, individuell nutzbar und datenschutzgerecht leistet. Von einer Schule, in der es um Kompetenzen und nicht um Wissensvermittlung geht, in der Rückmeldung nicht in Form von Noten sondern durch qualifiziertes Feedback gegeben wird, profitieren alle Beteiligten. Es ist aber notwendig, dass die Realisierung dieser Schule von morgen nicht durch die LuL allein geleistet werden kann. Dokumentation hat sich bereits in den letzten Jahren überproportional erhöht. Dabei stand vor allem die Rechtssicherheit von Noten im Vordergrund. Ordner für Ordner wurden mit Beobachtungsbögen angelegt, die niemand mehr ausgewertet bekommt. Auf dieser Grundlage haben wir unsere App entwickelt. Die Bewältigung dieser Aufgaben kann nur auf digitaler Basis erfolgen.
Welche Wirkung soll eure Lösung erzielen? Wie soll eure Lösung die Situation verändern? Was ist der langfristige Wert eurer Lösung?: Langfristig wird sich Schule verändern. Lehrerinnen und Lehrer begleiten die SuS bei der Entwicklung von eigenen Kompetenzen. Es wird immer notwendig sein, diesen Weg auch zu dokumentieren, um mit diesen Daten Prozesse zu begleiten, zu fördern, zu steuern, zu hinterfragen. Ausgehend von der Idee, die SuS bereits heute anders in den Blick zu nehmen, haben wir unsere flexible App entwickelt. Sie wird funktionieren in der Schule von morgen, funktioniert aber bereits in der Schule von heute. Unabhängig davon, welche Kompetenzen letztendlich von Kultusministerien, Ländern, Schulträgern, Schulen oder LuL in den Blick genommen werden, braucht es eine Möglichkeit, diese Beobachtungen zu dokumentieren – und das synchron oder asynchron, online oder offline, einfach, flexibel und datenschutzkonform. Eine kontinuierliche Beobachtung verschiedenster Kompetenzen macht eine neue Sicht auf den „Leistungsbegriff“ erst möglich. Nur in der Gesamtschau verschiedener Einzelbeobachtungen, Leistungsüberprüfungen, Projekten, Feedbacks oder Notizen, kann eine sinnvolle Rückmeldung als wertschätzende Form der Rückkopplung und Motivation zur Weiterentwicklung formuliert werden. Die Umsetzung unserer Idee haben wir bereits mit der Beta-Version begonnen. Das Tool wird den heutigen Anforderungen des Lehreralltags bereits gerecht.
Welche Voraussetzungen oder Rahmenbedingungen braucht es für die Umsetzung eurer Lösung? Sind diese bereits gegeben?: Die Umsetzung unserer Idee haben wir bereits mit der Beta-Version begonnen. Das Tool wird den heutigen Anforderungen des Lehreralltags bereits gerecht. Für die Umsetzung einer Schule, in der Kompetenzen und nicht Noten im Vordergrund stehen, braucht es eine mutige Entscheidung, die wir vielleicht mit diesem Hackathon anstoßen können. Es braucht die Entscheidung, dass Kompetenzen entwickelt und gefördert werden. Aber es braucht eben auch Werkzeuge, die die Umsetzung schaffbar und gewinnbringend machen. Wir haben unseren Aufschlag gemacht…
Wie habt ihr die Lösung entwickelt? Welche Aspekte habt ihr dabei berücksichtigt?: Wir haben uns von Anfang an sehr hohe Ziele gesetzt: Online/Offline-Funktion, lauffähig auf allen Geräten, asymmetrische Verschlüsselung, Zusammenarbeit, Datenschutz und vor allem: einfache Handhabung. Die Lösung wurde agil entwickelt. Ideen wurden umgesetzt und dann gleich in der Praxis ausprobiert.
Habt ihr bei Null angefangen oder hattet ihr bereits einen vorher bestehenden Ansatz? Was war euer Fortschritt in der Hackathon Woche?: Wir haben die Version 1.0 bei Null angefangen. Mit den Zielen des Zukunftsrates kommen wir nun zu neuen Aspekten und setzen diese nun in der Version 2.0 um.
Auf welchen zeitlichen Rahmen ist die Umsetzung der Lösung angesetzt? Was wären die nächsten Schritte?: .entzettelt wächst mit den Anforderungen. Bereits heute ist eine detaillierte Dokumentation möglich. In Kürze die Zusammenarbeit von Kollegien in Schulteams, die gemeinsam Listen erstellen und bearbeiten können. Aus dem Hackathon resultiert die Idee, Kompetenz-Pfade in den Blick zu nehmen und eine geeignete Dokumentation zu entwickeln. Auch haben wir begonnen darüber nachzudenken, verschiedene graphische Darstellungen (auch für die SuS) zu ergänzen.
Was benötigt ihr an Ressourcen (Wissen, Wo/Men-Power, Budget etc.) für eine erfolgreiche Umsetzung?: Wir haben zwei Grundschulexpertinnen. Wir haben zwei Schulen, die mit uns die Schulversion testen. Wir würden uns Ideen aus weiterführenden Schulen wünschen. Wir würden gerne mit Bildungsprofis an der Idee des Feedbacks und der unterschiedlichen Darstellungsvarianten weiterarbeiten. Wir brauchen Kontakte, um unsere Lösung zu verbreiten: z.B. aus den Schulministerien.
Wer sind die relevanten Stakeholder in der Umsetzung und müsste mit „ins Boot“ geholt werden?: Lehrerinnen und Lehrer wenden die App an. Die Schulleitung kann sich für den Einsatz in der ganzen Schule stark machen. Schulträger und Länder können entzettelt als geeignetes Tool kennen, Empfehlungen aussprechen oder sogar zur Verfügung stellen.
Wie bewertet Ihr selbst die Umsetzbarkeit und Skalierbarkeit eurer Lösung?: .Die Umsetzbarkeit der Dokumentation und die daraus resultierende andere Art der Sicht auf SuS ist bereits in der beta-phase erfolgreich gelungen. Die Idee der Dokumentation und der Kompetenzen muss über die Grundschulen hinaus wachsen. Die technische Lösung selbst skaliert sehr stark, da sie kaum Serverlast erzeugt.
Seid ihr als Projektteam selbst an der Umsetzung interessiert? Wenn ja, wer hat welche Rolle in Eurem Team?: .Wir haben den technischen Hintergrund im Team, um die App weiterzuentwickeln. Wir haben den pädagogischen Hintergrund im Team, um die individuelle Förderung entwickeln und darstellen zu können.
Hier könnt ihr weitere Links/Demos/Dokumente mit uns teilen, die uns zusätzliche EInblicke in eure Lösung geben: https://app.entzettelt.de/#/demo
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