Mikro-Snacks
mit kleinen Schritten zur Digitalisierung
Problembeschreibung:
Die Digitalisierung muss in Schulen ankommen! Neben einer Erleichterung des Schulalltags können so aus Schüler:innen kreative Problemlöser:innen von morgen entstehen.
Der Lehrplan aller Bundesländer sieht eine konkrete Medien(kompetenz)bildung vor und Lehrkräfte aller Schulen sind daher aufgefordert, sowohl sich als auch ihre Schüler:innen fit zu machen im Hinblick digitale Elemente verstärkt in den Unterricht zu integrieren. Lehrer:innen spüren dabei nicht nur den Druck Seitens der Schulleitung, Schüler:innen und Eltern sondern auch aus Politik und Medien. Lösungsansätze sind überall präsent. Das Problem: Oft fehlen die Grundlagen, diesen Prozess überhaupt in Gang zu setzen. Um einen Schulentwicklungsprozess zu starten, braucht es das Verständnis und eine Akzeptanz eines Großteils des Kollegiums. Oft zeigt die Realität, dass Viele noch skeptisch oder unsicher sind, den digitalen Wandel voranzutreiben und mitzugestalten.
Diese Thesen haben wir in Gesprächen mit Lehrer:innen verifiziert und folgende weitere Probleme identifizieren können: Digitalisierung geht bei der Akzeptanz im Kollegium los Für Innovationen und den Einsatz bestehender Lösungen fehlen wichtige Grundlagen. Skepsis der Digitalisierung gegenüber gehen mit Ängsten, Unsicherheiten und fehlenden Ideen für den sinnvollen Einsatz digitaler Elemente im Unterricht einher. Die riesige Vielfalt an Angeboten und technischen Möglichkeiten überfordert. Externe Fortbildungen lassen das knappe Schulbudget nicht zu und/oder erreichen nur einige wenige Interessierte. Die Schere zwischen den Motivierten und denjenigen denen die Grundlagen fehlen geht immer weiter auseinander und verstärkt das Problem.
Viele Akteure setzen sich mit Lösungsansätzen auseinander. Im Fokus stehen Konzepte für die Versorgung der Schulen mit Endgeräten, die Vermittlung von Know-How und gesetzlichen Vorgaben zur Digitalisierung. In der Umsetzung scheitern diese an der praktischen Umsetzung in den Schulen, den zeitlichen Kapazitäten der Lehrer:innen sowie der breiten Akzeptanz im Kollegium.
Wir möchten den Prozess durch Eigenmotivation in Gang setzen.
Lösungsbeschreibung:
Um den Digitalisierungsprozess an Schulen in Gang zu setzen, haben wir uns für eine Lösung entschieden, die den Prozess aus dem Kollegium heraus ins Rollen bringt. Dabei ist das Ziel unserer Lösung nicht das Vermitteln von Expertenwissen, sondern das Thema Digitalisierung niedrigschwellig anzusprechen und so die notwendige Akzeptanz zu fördern. Dabei möchten wir Ängste aus dem Weg räumen, Vorurteile abbauen und die positiven Seiten der Digitalisierung hervorheben.
Hier kommt unser Projekt ins Spiel:
Wir stellen kleine 15-minütige Einheiten bereit, die einfach in den Schulalltag zu integrieren sind. Die Einheiten wollen nicht als Fortbildungen verstanden werden, sondern setzen einen Schwerpunkt auf das Ausprobieren, Diskutieren und Austauschen. Die Snacks sollen zum Weitermachen motivieren und eigenen Ideen Platz bieten. Entwickelt haben wir dafür einen Methodenkoffer, der motivierte Lehrer:innen dazu befähigt, Mikro-Workshops ohne große Vorbereitung im gesamten Kollegium durchzuführen.
In diesem Methodenkoffer ist folgendes enthalten:
(1) Mikro-Workshops für ein ganzes Schuljahr (18-36 Themen, die regelmäßig durchgeführt werden können) (2) Workshop-Materialien inklusive Präsentation oder Tafelbild für den Workshop Anleitung für den/die Workshop-Leiter:in Handzettel für alle Teilnehmer:innen Plakate, um vor dem Workshop Neugierde im Kollegium zu wecken Materialien zur Ankündigung der Workshops im Kollegium
Die Workshops umfassen dabei verschiedenste Themen der Digitalisierung aus den Bereichen Motivation, Tools & Technik oder Didaktik. Keiner der kurzen Workshops behandelt dabei ein Thema vollumfänglich. Es geht um den Überblick und das Schaffen von Akzeptanz und Offenheit für digitale Themen - auch ohne Expertenwissen oder viel technisches KnowHow.
Thema Motivation: Diese Themen sollen die Grundlagen legen und Möglichkeiten beschreiben, warum Digitalisierung wichtig ist und wie sie den Unterrichtsalltag sinnvoll ergänzen kann. Ängste sollen diskutiert, Vorurteile angesprochen und aufgeklärt sowie das Interesse für Digitalisierung geweckt werden. Als Beispielthemen können hier Vorteile der Digitalisierung, digitale Selbst- und Klassenorganisation, digitale Zusammenarbeit oder Themen, in denen große Unsicherheiten herrschen - wie Datenschutz oder Copyright - angesprochen werden.
Thema Technik & Tools: Für die sinnvolle und effektive Umsetzung der Digitalisierung gibt es eine Vielzahl hilfreicher Apps und Programme, die den Schulalltag deutlich erleichtern und entlasten können. Hier sollte zunächst mit den einfachsten und hilfreichsten Anwendungen begonnen werden und erst mit steigendem Verständnis auf komplexere Systeme zurückgegriffen werden. Wichtig ist dabei nicht das Tool nach den 15 Minuten perfekt zu kennen, sondern Möglichkeiten und Einsatzgebiete aufzuzeigen. Die Auswahl der Tools ist hier schier endlos: Ob QR-Codes, Präsentationssoftware, Notizbücher, Apps zum Lernen und Produktivität steigern oder schlichtweg die richtige Verwendung von Wiki. Idealerweise kann hier auf den Themen aus dem Bereich “Motivation” aufgebaut werden. Zum Mikro-Snack Selbst- und Klassenorganisation könnte nun in einem Mikro-Snack die digitale Pinnwand Padlet vorgestellt werden.
Thema Didaktik: All die technische Ausstattung und Tools helfen nichts, wenn die Vorstellungen fehlen, wie diese Angebote sinnvoll in den Unterricht integriert werden können. Diese Thematik soll der Themenbereich Didaktik beleuchten. Diese Themen zeigen zum Beispiel, wie ein Flipped Classroom funktioniert, wie die Schüler sowohl selbständig als auch in Gruppen besser arbeiten können, was man unter dem KAKAO-Prinzip versteht und ob Netzwerke wie Twitter und Instagram etwas in der Schule verloren haben. Auch diese Themen könnten auf vorherigen Themen aufbauen. Beispielsweise könnte aufgezeigt werden, wie vorgestellte Anwendungen im Flipped-Classroom-Konzept integriert werden können.
Jede:r Lehrer:in kann so aus diesen Themen individuell in seinem Tempo die passendsten Angebote kennenlernen und Ängste vor der digitalen Welt verlieren. Damit schaffen wir eine Grundlage, um weitere Angebote wahrzunehmen, da schon im Vorfeld die Frage der praktischen Anwendung geklärt ist. Ist langfristig ein großer Pool an Mikro-Snacks geschaffen, können mithilfe von sinnvollen Kategorien für verschiedenste Schulformen und technische Voraussetzungen Workshop-Reihen zusammengestellt werden.
Vorgehen und Fortschritt:
Am Anfang der Woche sind wir mit der Fragestellung gestartet, wie wir Lehrer:innen für den digitalen Unterricht motivieren und inspirieren können. Besonders haben wir den Fokus auf eventuelle “Skeptiker:innen” gelegt.
Das Projekt basiert auf der Informationsseite EDUmentoring.de (Ideengeber für das Projekt) - ein Projekt aus dem WirvsVirus-Hackathon unter Schirmherrschaft des Bundeskanzleramts. Dort haben wir festgestellt, dass technische Anleitungen und didaktische Konzepte die ersten Schritte in Richtung Digitalisierung ermöglichen. Zu diesen ersten Schritten müssen viele Lehrer:innen aber noch bewegt werden.
Mit diesen Gedanken hat ein kleines Team von EDUmentoring.de neue interessierte Mitstreiter:innen gesucht, die sich dieser Herausforderungen angenommen haben. Nach ersten Brainstormings haben wir das Konzept der Mikrofortbildungen schnell für uns entdeckt. Um den Praxisbezug zu intensivieren und den motivierenden Charakter zu stärken, haben wir das Konzept zu Mikro-Workshops hin entwickelt. Mittels eines Komplettpaketes in Form des Methodenkoffers können wir weitere Hürden abbauen. Um diese Idee voranzutreiben und erste Ergebnisse in Form von Prototypen präsentieren zu können, haben wir uns für die weitere Arbeit in Kleingruppen aufgeteilt. Das Gesamtkonzept wurde dabei agil neben den einzelnen Beispielworkshops entwickelt. Grundlage dafür waren entwickelte Vorlagen der einzelnen Bestandteile, die von den Untergruppen mit Inhalten gefüllt wurden. Am Ende der Woche wurden die Ergebnisse in Form erster Schulungspakete zusammengestellt. So können wir das erste Konzept schnell testen und unseren Lösungsansatz verifizieren.
Prototyp:
Unser Prototyp besteht aus den ersten Beispielworkshop sowie dem Gesamtkonzept zur Mikro-Snack-Reihe. Zusammengetragen wurden die Ergebnisse hier: https://t1p.de/mikro-snacks
Nächste Schritte:
In der Hackathon Woche ist der Rahmen für das Konzept sowie die ersten Beispielschulungen der Reihe entstanden. Vor einer Entwicklung der Mikro-Snack-Reihe ist es für uns wichtig, das Konzept und die ersten Workshops zu testen. Dafür möchten wir mit dem vorhandenen Material Partnerschulen finden. Eine wichtige Säule ist hier ein Feedbackbogen für Trainer:innen und Teilnehmer:innen, um die Nachhaltigkeit der Workshops zu sichern. Parallel dazu ist es wichtig, die relevantesten Themen und Problemfelder zu identifizieren, um die Themen der Workshops darauf auszulegen. Hierfür möchten wir weitere Umfragen verteilt und Interviews führen.
Mit den Informationen aus diesem Test soll das Konzept weiterentwickelt werden und das Mikro-Snack-Paket so gestaltet werden, dass es die vorgenommenen Ziele erfüllt. Hier ansetzend möchten wir eine klare Strategie entwickeln, die Materialien der breiten Masse zur Verfügung zu stellen. Erste Ideen ergeben sich in der Verteilung über Online-Plattformen, die auch aus der Community befüllt werden kann oder die physische Bereitstellung der Materialien.
Grundlegend sind wir von der Weiterführung des Projektes überzeugt. Durch das vielseitige Team, bestehend aus Lehrer:innen, Schüler:innen, Medienpädagog:innen sowie Teammitgliedern aus Vertrieb und Marketing, haben wir gute Grundlagen für die erfolgreiche Lösung des Problems. Gespräche um ein Team zu festigen und die weitere Vorgehensweise zu planen, sind in der kommenden Woche geplant.
Um das Projekt schnellstmöglichst der breiten Masse zur Verfügung zu stellen, sehen wir die größten Hürden darin, Strukturen für die Verteilung der Materialien zu finanzieren sowie den Aufwand zu honorieren, weitere qualitativ hochwertige Materialien bereitzustellen und das Projekt zu administrieren.
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