Das Problem
Digitale Medien sind in unserer Umwelt allgegenwärtig. Kaum jemand verlässt das Haus ohne sein Smartphone, E-Mails werden praktisch sekündlich gecheckt und auch in der Schule haben interaktive Whiteboards, Laptops und Tablets Einzug gefunden. Doch die nun verfügbare Technik erfordert auch ganz neue Kompetenzen von uns allen. Dennoch werden diese Kompetenzen in bspw. schulischen und universitären/hochschulischen Kontexten nicht verpflichtend gelehrt und gelernt; sie scheinen eher als ein positives Nebenprodukt betrachtet zu werden. Dabei bedeutet Medienkompetenz Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Insbesondere im schulischen Kontext stellen die digitale Wissensvermittlung bzw. das digitale Lernen sowie das kritische Reflektieren über derartige Prozesse ein großes Potential zur Entwicklung und zum Einsatz neuer, aktivierender Lehr- und Lernmethoden dar. Der Einsatz digitaler Medien ermöglicht Lehrer*innen, neue Wege und Formen der Veranschaulichung und Auseinandersetzung mit Unterrichtsinhalten zu ermöglichen. Hierfür sind der eigene kompetente und reflektierte Umgang mit digitalen Medien sowie ein Bewusstsein für die Unterrichtsgestaltung mit Hilfe digitaler Lernszenarien für einen gelungenen digital unterstützten Unterricht unerlässlich. Zu diesem Zweck müssen Lehrer*innen schon früh in ihrer Ausbildung im Umgang mit digitalen Medien geschult werden. Aktuell bieten nicht viele Universitäten Lehramtsstudierenden die Möglichkeit, die notwendigen technischen und digitalen Kompetenzen zu erlangen. Diese Lücke muss im universitären Lehrplan geschlossen werden, um Lehramtsstudierende angemessen auf den Unterricht von morgen vorzubereiten. Hierfür sind vor allem Erstellungen und Verankerungen von Modulen für Medienkompetenz erforderlich. Die Corona-Krise und die damit verbundenen Schulschließungen haben gezeigt, dass viele Lehrer*innen mit den digitalen Lehr- und Lernmethoden überfordert sind und sich damit schwer tun, einen ansprechenden, aktivierenden digitalen Unterricht, aber auch Online-Unterricht, zu gestalten. Daher müssen jetzt Aus-, Weiter- und Fortbildung für Lehrer*innen geschaffen und Medienkompetenz in allen relevanten Bereichen festgesetzt werden.
Unsere Lösung
Medien und digitale Technologien sind Teil unserer Lebenswelten sowie von Lern- und Bildungsprozessen. Gesellschaftliche Teilhabe ist zunehmend an die Nutzung digitaler Medien gebunden. Einen wichtigen Beitrag zur Ermöglichung dieser Teilhabe liefern Pädagog*innen der verschiedenen Bildungseinrichtungen - darunter insbesondere Schulen und Universitäten/Hochschulen; denn ihr Bildungsauftrag ist u. a., bei Lernenden einen selbstbestimmten und sozial verantwortungsvollen Umgang mit Medien, samt ihrer Techniken und Kommunikationsformen zu fördern. Im Rahmen des Hackathons haben wir ein Konzept entwickelt, von welchem Lehramtsstudierende, Lehrer*innen und Schüler*innen profitieren können; wir haben ein Seminar/Modul für Medienkompetenz entwickelt, welches pädagogische, didaktische und technische Kompetenzen fördert. Dabei besteht das Seminar aus einzelnen Lektionen, mit denen Studierende vor allem allgemein- und medienpädagogische, medientechnische und medienästhetische Fachqualifikationen für die professionelle Tätigkeit in ihrem lehrenden und begleitenden Handlungsfeld erwerben sollen. Durch die Inkorporation einer Praxisphase an Schulen bietet das Projekt zusätzlich einen Mehrwert für Lehrer*innen und Schüler*innen sowie für die Forschung des digitalen Lehren und Lernens.
Modularer Aufbau des Seminars
In Anbetracht dessen, dass die Ausbildungen an Hochschulen am Anfang meist stark theoriebasiert und erst später zunehmend mehr praxisorientiert verlaufen, haben wir den Seminar der Medienpädagogik an diese Strukturierung angelehnt: Das Seminar soll mit einer reinen Theoriephase beginnen, die in einer theorieunterstützten Praxisphase mündet, sodass im Seminar nicht nur das Medienwissen erweitert wird, sondern auch erste eigene Erfahrungen im Umgang mit digitalen Tools gesammelt werden können. Der Umfang und die Gestaltung der Praxisphasen differieren zwischen den verschiedenen Lehramtsstudiengängen sowie zwischen Bundesländern und Universitäten. Damit dient das Seminar insbesondere als theoretische Grundlage für die Praxisphase. Das Seminar richtet sich sowohl an Studierende im Bachelor- als auch im Masterstudium und setzt daher wenig Vorwissen voraus; ein Einstieg ist also in jeder Phase des Lehramtsstudiums möglich. Zudem stehen die im nächsten Abschnitt erwähnten Inhalte des Seminars allen Lehrkräften in Deutschland online und offen zur Verfügung. Die Inhalte des Seminars stammen aus diversen Themengebieten der Lehrer*innenbildung, wie Schulrecht, pädagogischer Diagnostik, Lerntheorien, Medienpädagogik und den Fachdidaktiken, wobei die Inhalte nicht den Anspruch haben, vollständig zu sein. Ziel ist es vielmehr, Studierende auf einen ersten Unterricht mit digitalen Medien vorzubereiten.
Dafür wurden zehn aufeinander aufbauende Lektion konzipiert, welche im Folgenden beschrieben werden:
- Lektion 1: Als Basis für die kommenden Lektionen und für ein allgemeines Grundverständnis, wird der Medienbegriff definiert und im Kontext der Digitalität reflektiert. Auch wird auf die Medienkompetenzen der KMK eingegangen, welche im Unterricht ausgebaut werden sollten. Teil der ersten Lektion ist zudem eine Selbstreflexion der eigenen Kompetenzen. Diese wird am Ende des Seminars erneut aufgegriffen.
- Lektion 2: Als weitere wichtige Grundlage werden die rechtlichen Aspekte des digitalen Unterrichts thematisiert. Dies betrifft Datenschutzaspekte, genau so wie das Nutzen lizenzierter Materialien. In diesem Zusammenhang werden auch offene Lizenzen der OER-Ressourcen vorgestellt und auf Möglichkeiten zur Beschaffung dieses Materials verwiesen. Als praktische Aufgabe wird Zoom in Hinblick auf den Datenschutz untersucht.
- Lektion 3: In Lektion 3 wird an Zoom angeknüpft und auf wichtige Aspekte von Web-Konferenz-Tools, wie Datenschutz, Einsatzmöglichkeiten, Limitierungen, und häufige Probleme in der Praxis eingegangen. Auch werden weitere Tools wie Jit.si oder Big Blue Button vorgestellt und miteinander verglichen. Im Rahmen des Seminars wird zudem eine Online-Meeting-Knigge entwickelt, welche den Einsatz von Video-Konferenzen für alle erleichtern soll.
- Lektion 4: Diese Lektion widmet sich Methoden und Tools, welche in der Einzelarbeit eingesetzt werden können. Zunächst wird diese als eine von vielen möglichen Sozialformen auf Vor- und Nachteile, lerntheoretisch gestützt, untersucht. Im Anschluss werden drei Tools vorgestellt, welche mit bestimmten Methoden für eine gelungene Einzelarbeit eingesetzt werden können und eine Datenbank mit weiteren Methoden und Tools zur Verfügung gestellt.
- Lektion 5: Hier wird wie in Lektion 4 verfahren, wobei nun anstelle der Einzelarbeit die Partner- und Gruppenarbeiten als Sozialformen thematisiert werden. Auch hier wird eine Datenbank zur Verfügung gestellt.
- Lektion 6: Für den Unterricht sind außerdem Aspekte der pädagogischen Diagnostik relevant. Die Analyse von Stärken und Schwächen der Lernenden, sowie die Planung und Verbesserung von Unterricht müssen digital umgesetzt werden und auch Feedback (summativ und formativ) spielt gerade im Unterricht auf Distanz eine wichtige Rolle. In dieser Lektion werden theoretische Grundlagen dieser Thematiken dargelegt und praktikable Vorgehensweisen im digitalen Unterricht vorgestellt.
- Lektion 7 und 8: Je nach Studiengang der Lehramtsstudierenden, werden hier die Schwerpunkte der jeweiligen Fachdidaktiken thematisiert. Dies umfasst Methoden, Tools und didaktische Aspekte, welche nur für spezielle Fachbereiche relevant sind. Auf Grundlage des bisher erlangten Wissens kann nun ein digitaler Unterricht geplant und in der Praxis erprobt werden.
- Lektion 9: In vielen Schulen existieren bereits Lernmanagementsysteme. Diese Lektion befasst sich mit einigen Bespielen, und geht auf mögliche Szenarien der Nutzung und Einbindung externer Inhalte ein.
- Lektion 10: Abschließend wird der eigene Lernfortschritt reflektiert (auch in Bezug auf die Selbsteinschätzung der ersten Lektion) und das Seminar evaluiert, um eine stetige Verbesserung zu gewährleisten.
Im Rahmen der Praxisphase des Seminars haben die Studierenden die Möglichkeit, unterschiedliche Unterrichtsmethoden auszuprobieren und zu evaluieren. Um den Umgang mit digitalen Tools nachhaltig zu lernen, ist die Anwendung der theoretischen Inhalte von großer Bedeutung, weshalb es in unserer Seminarkonzeption eine so zentrale Rolle spielt. Damit Studierende - wichtiges - Feedback erhalten, nimmt an den Gruppenlehrveranstaltungen je ein*e Lehrer*in und/oder ein*e Mentor*in (Hochschuldozent*in und/oder anderweitige*r Experte*in für die vorgestellten Tools und Lerninhalte) teil. Durch persönliches Feedback können Fremdwahrnehmung und Selbstwahrnehmung verglichen, positive Verhaltensweisen gefördert und Verbesserungen des eigenen Denkens und Handelns erfolgen. Darüber hinaus wird die Fähigkeit erlangt, moderne E-Learning Tools einzusetzen, um u. a. den Lernerfolg von Schüler*innen bzw. die Qualität des Unterrichts messbar zu machen.
An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass wir im Zuge des Hackathons für die beiden Seminarphasen - Theoriephase und Praxisphase - jeweils sowohl ein Online-Szenario als auch ein Präsenz-Szenario entwickelt wurden. Im Folgenden werden diese beiden Szenarien kurz vorgestellt. Dabei erfolgen die Beschreibungen für beide Seminarphasen einzeln, auch wenn die Phasen während des Seminars durchaus parallel verlaufen können. Vorab sei bereits angemerkt, dass das jeweils erste Szenario auf einem rein digitalen Ansatz basiert, während im jeweils zweiten Szenario Theorie und Praxis in Präsenzform erfolgen. Durch den digitalen Ansatz ist auch eine Umsetzung der Lösung während der Corona-Krise möglich. Nach der Corona-Krise muss jedoch nicht strikt zwischen Präsenz- und Online-Gestaltung entschieden werden; es sind auch Kombinationen aus den verschiedenen Szenarien denkbar, wie bspw. die Kombination aus einer Online-Theoriephase und einer Präsenz-Praxisphase.
Theorie-Phase
Szenario 1: Online-Seminar
Im Zuge der Corona-Krise finden in vielen Universitäten und Hochschulen keine Präsenzveranstaltungen statt. Daher ist es unabdingbar, dass es ein zentrales Online-Seminar zur Medienkompetenz gibt, welchem die Studierenden ortsunabhängig beitreten können. Dabei bietet ein regelmäßiges Online-Seminar Universitäten - auch nach der Corona-Krise - die Möglichkeit, Ausbildungsmaßnahmen zur Medienkompetenz in ihre eigene Lehre zu integrieren, die aktuell kein Medienkompetenz-Seminar verfügen oder auch auf Modulebene keine passenden Strukturen besitzen. Der Grund ist, dass - anders als sonst üblich - ein*e Dozent*in nicht an einem kompletten Seminar gebunden ist, da einzelne Lektionen von unterschiedlichen Expert*innen (Hochschuldozent*innen, Lehrer*innen und Anderen) erklärt werden.
Szenario 2: Seminar an der Universität/Hochschule in Präsenzform
Liegen an einer Universität geeignete Strukturen für ein Medienkompetenz-Seminar vor, können Dozierende das Seminar auch in einer Präsenzform anbieten, indem sie sich an den o. a. Inhalten der einzelnen Lektionen orientieren. Dabei ist es durchaus möglich, dass Dozierende den obigen Seminarplan um eigene Inhalte ergänzen, um so den Vorgaben von Modulkatalogen etc. der eigenen Universität/Hochschule gerecht werden zu können. Eine Stärke des Präsenzseminars ist, dass Studierende jederzeit Fragen stellen können; auch ein spontaner Austausch von Ideen ist möglich - insbesondere zwischen Studierenden.
Praxis-Phase
Szenario 1: Umsetzung in der Corona School
Lehramtsstudierende sollen Medienkompetenz mit Hilfe unserer entwickelten Lösung auch während der Corona-Krise erlangen können. Das Vorhaben baut dabei auf die bereits bestehende Infrastruktur des Corona School e.V. und eine Nutzerbasis von über 20.000 Teilnehmer*innen auf, weshalb der Ansatz zeitnah umgesetzt und etabliert werden kann. Durch eine Kombination von digitalen, offenen Klassenzimmern, in welchen Studierende eine oder mehrere Unterrichtsstunden planen, entwickeln und durchführen sowie einer digitalen 1-zu-1-Lernbetreuung, können alle Bestandteile von üblichen Lehrveranstaltungen alltagsgetreu abgebildet werden. Gruppenlehrveranstaltungen sollten sich thematisch vor allem mit der allgemeinen Lernorganisation der Schüler*innen in Zeiten von COVID-19 beschäftigen, während die 1-zu-1-Betreuung individuelle, fachliche Lernunterstützung ermöglicht. Durch die Einbindung eines Tandem-Systems können Lehramtsstudierende während des gesamten Praktikums von Mentor*innen betreut werden und wertvolles Feedback zur Unterrichtsgestaltung erhalten.
Szenario 2: Umsetzung in Kooperation mit lokalen Schulen
Durch die bereits bestehenden Strukturen für die Orientierungs- und Berufspraktika besteht der Kontakt zwischen Universitäten und lokalen Schulen. In diesen können Lehramtsstudierende eine oder mehrere Unterrichtsstunden konzipieren, durchführen und evaluieren und die bereits erlangte Medienkompetenz zur Anwendung bringen. Die Betreuung der Studierenden kann wie üblich durch eine*n Lehrer*in erfolgen, um geeignetes Feedback zu erhalten und die Stunden angemessen nachzubereiten.
Bereitstellung von E-Learning Tools durch StudyCore
In allen Praxis-Phasen können E-Learning Tools des EdTech StartUps StudyCore genutzt werden. StudyCore ist eine mobile Quiz-App mit Gamification-Elementen, in welcher die Schüler*innen Fragen zu den unterschiedlichen Unterrichtseinheiten beantworten und somit ihr Wissen zum Lehrstoff in Echtzeit überprüfen können. Die App verfügt außerdem über ein Teacher Dashboard, über welches der Lernstand der Schüler*innen, nach ihrer Einwilligung, anonymisiert messbar gemacht werden kann. Dies ermöglicht eine digitale Binnendifferenzierung. Dadurch können die Lehramtsstudierenden wertvolles Feedback über Ihre Unterrichtsgestaltung bekommen und individueller auf die Schwächen und Stärken ihrer Schüler*innen eingehen. Das Erstellen der Quiz-Fragen kann hier mit dem Vorbereiten von Hausaufgaben verglichen werden. Die Lehramtsstudierenden können über einen Zugang zu StudyCore in einer Fragen-Eingabemaske Quiz-Items erstellen.
Vorteile für die verschiedenen Institutionen des Bildungssystems
Durch die Einbindung einer Praxisphase können nicht nur Lehramtsstudierende profitieren, sondern auch die Lehrer*innen und Schüler*innen einer Schule:
Vorteile für Schüler*innen
Durch die Praxisphase des Seminars erhalten Schüler*innen Unterrichtsstunden von geschulten, qualifizierten Lehramtsstudierenden. Die Einbindung von modernen E-Learning-Tools ermöglicht zeitgemäße und interessante Gestaltung von Gruppenlehrveranstaltungen. Die digitale 1-zu-1-Betreuung ermöglicht eine individuelle Förderung von Schüler*innen aller Leistungsniveaus und Altersklassen. Dadurch können Studierende konkret auf spezifische Probleme eingehen und Schüler*innen in einem Ausmaß unterstützen, in welchem sie im herkömmlichen Klassenunterricht nicht gefördert werden können. Eine derartige Unterstützung ist meistens nur durch individuelle, kommerzielle Nachhilfe möglich. Mit unserem Projekt können wir diese Lernunterstützung kostenfrei anbieten und durch die Unabhängigkeit vom finanziellen, familiären Hintergrund für mehr Chancengleichheit im Bildungssystem sorgen.
Vorteile für Lehrer*innen
Mithilfe des Tandem-Systems können Lehramtsstudierende nicht nur Feedback von erfahrenen Lehrer*innen erhalten. Durch die Betreuung und Supervision der Studierenden kommen die Lehrer*innen ebenfalls in Kontakt mit verschiedenen digitalen Medien und lernen daher neue Wege kennen, Unterricht zu gestalten. Durch die direkte Konfrontation sinkt zudem die Hemmschwelle bei Lehrer*innen sich mit digitalen Lehr- und Lernmethoden auseinanderzusetzen und auch für den eigenen Unterricht unter Umständen einzusetzen.
Vorteile für Lehramtsstudierende
Studierende erhalten bereits zu Beginn ihrer Ausbildung einen Einblick in die aktuelle Forschung und in mögliche Anwendungen verschiedener Medienprodukte. Zudem setzen sich die Studierenden nicht nur mit methodisch-didaktischen Grundlagen auseinander, sondern lernen über Fragen des Datenschutzes, der Auseinandersetzung mit relevanten Inhalten und verschiedener Soft- und Hardware, eine kritisch reflektierende Haltung zu entwickeln. Da Medien ein weites Spektrum umfassen, ist es umso bedeutsamer, die medienpädagogischen Aspekte in das Studium der Erziehungs- und Bildungswissenschaften zu implementieren sowie in die einzelnen Schwerpunktfächer (Deutsch, Mathematik…). Somit ist das Modul/Seminar für die Studierenden zum einen als wissenschaftliche, fachliche Grundlage in der Ausbildung verankert und zum anderen steht die Nutzung der Medien in den einzelnen Schwerpunktfächern als eine direkte Anwendung in Didaktik und Methodik zur Verfügung.
Unser Vorgehen
Unser Team besteht aus vielen Lehramtsstudierenden, welchen ein angeleiteter Erwerb von digitalen Kompetenzen und deren praktische Umsetzung im Studium fehlt. Durch die zunehmende Digitalisierung an Schulen fühlen sich viele Lehramtsstudierende unvorbereitet und haben nicht die Möglichkeit Module zur Medienkompetenz zu belegen bzw. werden nicht dazu verpflichtet. Nach ausgiebiger Recherche und Austausch mit Expert*innen in diesem Bereich haben wir die aktuelle Situation an den Universitäten genauer erfasst. Darüber hinaus haben wir uns mit bereits bestehenden Ansätzen und Online-Lösungen auseinandergesetzt, um eine mögliche Lösung zu konzipieren. Mitte der Woche haben wir dann ein Konzept konkretisiert, welches in verschiedenen Unter-Teams weiter ausgearbeitet wurde. Zum Ende der Woche haben wir die Verzahnung zwischen Theorie und Praxis des Moduls genauer ausgearbeitet, um eine durchdachte und einfach umzusetzende Lösung zu garantieren. Um eine Umsetzung unserer Idee auch während der Corona-Krise zu ermöglichen haben wir auf bestehende Strukturen der Corona School aufgebaut. Die Corona School vernetzt seit dem Beginn der deutschlandweiten Schulschließungen Schüler*innen und Studierende, um kostenfreie, digitale Lernunterstützung zu ermöglichen. Die Lernunterstützung findet in Form einer virtuellen 1-zu-1-Betreuung statt. Im Rahmen des #SemesterHack des Hochschulforums Digitalisierung wurde eine kompensatorische Alternative für Pflichtpraktika im Lehramtsstudium entworfen, die sowohl inhaltliche als auch pädagogische, didaktische und technische Kompetenzen fördert. Erste Universitäten (Uni Bonn, Uni Frankfurt) haben der Anrechnung bereits zugestimmt und führen dieses Praktikum mit der Corona School gemeinsam durch. Im #WirFürSchule Hackathon wurde das Konzept nun um das fehlende Puzzle-Teil erweitert. Durch ein Begleitseminar und die Einbindung von Mentor*innen im Tandem-System können Studierende auf den digitalen Unterricht vorbereitet werden und wichtiges Feedback erhalten. Wie bereits beschrieben ist die Schulung von Lehramtsstudierenden ein essentieller Faktor und sollte für qualifizierten, digitalen Unterricht mit eingebunden werden.
Unsere nächsten Schritte
Nach dem #WirFürSchule Hackathon widmen wir uns der technischen Umsetzung, der Ausarbeitung und Gestaltung der Seminarinhalte sowie der Kontaktaufnahme zu verschiedenen Institutionen des Bildungssystems. Durch die bereits bestehenden Strukturen wollen wir als Projektteam nächste Schritte direkt ergreifen und in die Tat umsetzen. Um eine Anrechnung und eine Verankerung eines Moduls zur Medienkompetenz zu erreichen, ist die Kontaktaufnahme und Rücksprache mit den einzelnen Universitäten unerlässlich. Eine zentrale Organisation würde die Kommunikation vereinfachen und könnte die Qualität der Seminarinhalte steigern. Hierzu sollen weitere Expert*innen und Dozierende gewonnen werden, welche einzelne Lektionen übernehmen und die Studierenden auf ihrem individuellen Lernweg begleiten können. Um die Seminarinhalte weiter auszuarbeiten ist weitere Recherche und Austausch mit Expert*innen notwendig. Hier kann auf bereits bestehende Kompetenzmodelle einzelner Universitäten zurückgegriffen werden. Für die Anerkennung des Moduls kann auf das bereits bestehende Netzwerk des HFD Cert zurückgegriffen werden. Bereits einige Universitäten haben als Partner zugesagt und können die Anrechnung erheblich erleichtern. An der technischen Umsetzung sitzen bereits einige Programmierer der Corona School, welche Erstellung, An- und Abmeldung von Gruppenkursen ermöglichen. Seminarinhalte und Termine sollen über einen User-Bereich kommuniziert und verbreitet werden. Erste Ergebnisse können dem GitHub Projekt entnommen werden. Derartige Aufgaben können innerhalb weniger Wochen umgesetzt und daher eine Startzeitpunkt in naher Zukunft ermöglicht werden. Finanzielle Unterstützung kann vor allem für die Bereitstellung von Dozierenden und Expert*innen hilfreich sein, welche für genaue Inhalte und die Ausarbeitung der Stunden verantwortlich sind.
Log in or sign up for Devpost to join the conversation.