Der Grundstein – FREI DAY
Ausgangspunkt unserer Plattform ist das Projekt “FREI DAY”. Dieser ermöglicht Schüler*innen für 4 Stunden in der Woche ihren eigenen Interessen und Ideen nachzugehen. Dabei stehen besonders zukunftsrelevante Themen im Fokus. Bisher sind 12 Projektschulen daran beteiligt. Durch das Projekt sollen Schüler*innen dazu befähigt werden, ihren eigenen Ideen und Interessen nachzugehen. Selbstwirksamkeit nimmt dabei einen großen Stellenwert ein. Die Schüler*innen erfahren durch die Verwirklichung eigener Ideen, dass sie einen wertvollen Beitrag zur Gestaltung ihrer Zukunft und der Gemeinschaft leisten. Am FREI DAY haben die Kinder und Jugendliche die Chance ihren Klassenverband zu verlassen und in einer neuen Gruppe ggf. eine andere Rolle einzunehmen. Kinder bekommen die Chance alte Rollenmuster (ich bin der/die Versager*in, Streber*in, Chaot*in, usw. der Klasse) hinter sich zu lassen und neue anzunehmen (ich werde Forscher*in, Gärtner*in, IT Spezialist*in, usw.)
Wir unterstützen den FREI DAY zu 100% und gestalten eine begleitende digitale Lösung, um dessen Ziele noch effektiver zu erreichen.
Das Problem
Unsere Ausgangsfragen
Wie kann der Frei-Day methodisch und technologisch begleitet werden, damit er die Kreativität und Selbstwirksamkeit von Schülern nachhaltig fördert? Wie bringen wir die Schülerinnen und Schüler mit ihren individuellen Ideen und Interessen zusammen? Wie ermöglichen wir es, dass Jede und Jeder gehört wird? Dass Jede und Jeder die Möglichkeit bekommt auch außerhalb der Norm seine oder ihre Interessen in reale Projekte zu vertiefen? Wie können wir es schaffen, diesen Schülern eine Plattform außerhalb Facebook, Instagram und Snapchat zu bieten? Wie können wir eine Plattform gestalten, die nicht durch Werbung oder einen sich weiter ausprägenden Konsum beeinflussen lässt, sondern durch zukunftsrelevante Inhalte vorangetrieben wird? Wie können wir es schaffen, dass die Ziele einer Nachhaltigen Entwicklung (SDGs) im Bereich Schule realisiert werden?
Projektwochen und AG’s zu zukunftsrelevanten Themen gibt es bereits genügend, doch leider werden die Themen anschließend einfach nicht weiter behandelt. Denn um Motivation langfristig aufrecht zu erhalten, wird ein Thema an Schulen oft nicht oder nicht ausreichend bedacht: Autorenschaft der Schüler, und das Vertrauen in sie, eigenständig Projektziele zu definieren. Wir möchten eine Plattform bieten, die Projektarbeit an Zukunftsthemen in die Hände von Schüler*innen gibt, damit sie mehr Leidenschaft bei deren Umsetzung entwickeln können. Daran anschließend - so zeigen auch Studien (u.a Banduara, 1997) - wirkt sich eine verstärkte und diverse Wertschätzung positiv auf Selbstwirksamkeit aus. Das wird beim Frei-Day berücksichtigt werden müssen - digitale Plattformen bieten eine Möglichkeit, Schülerprojekte transparent zu machen. Ein weiteres Problem, das sowohl Selbstwirksamkeit und Kreativität hemmt, sind gefestigte soziale Rollen im Klassenverband. Wer sich in der normalen Klasse nicht entfalten kann, braucht neue Gruppen, Themen, Orte, Organisationen, um eine weitere Perspektive auf das Selbst und auf die Welt zu gewinnen. Nicht für alle Schüler bietet die Klasse einen psychologischen Sicherheitsraum - gerade der wird aber zur Entfaltung von Kreativität und Persönlichkeit benötigt (vgl. Google`s Aristoteles-Studie). Allzu oft hört die Schule dort auf, wo die Welt beginnt. Wir wollen dazu beitragen, diese Grenzen aufzulösen.
Unsere Kernannahme
Das Wohlbefinden der Schüler*innen für eigenständige und kreative Arbeit muss an oberster Stelle stehen, und das schaffen Schulen durch ein angenehmes Umfeld und gut durchdachte Gruppenbildung. Diese These haben wir in einer Umfrage mit mehr als 70 Schülern bestätigt gefunden: Für fast 50% ist ein “tolles Team” das Wichtigste, um eigene Ideen umzusetzen. Bei Zusammenarbeit mit ”fremden Schülern” gaben 60% an, dass “ein gutes Gruppengefühl” ihnen das Wichtigste sei. (Umfrageergebnisse im Anhang).
Zielgruppe
Die Plattform “Mein Tag für die Zukunft” stellt vor allem die Schüler*innen in den Mittelpunkt. Angefangen von der 1.Klasse bis zum Schulabschluss kann sich dabei Jede und Jeder einbringen. Nur mit den Ideen und Projekten der Schüler*innen lebt der FREI DAY. Durch Lehrkräfte und externe Ansprechpartner*innen sollen diese Projekte unterstützt und umgesetzt werden.
Unsere Lösung
Vorschau Website: https://www.figma.com/proto/zvuI1bVTxd7ZfzVuCbhcba/für-die-Zukunft?node-id=11%3A228&viewport=-124%2C-84%2C0.3318321406841278&scaling=min-zoom
Vorschau Intranet: https://www.notion.so/Mein-Tag-der-Zukunft-Galerie-29267d243c354d3e97aa64b637a7702b
Die Plattform “Mein Tag für die Zukunft”
Wir entwickeln eine einfach bedienbare und sichere Software as a Service (SaaS), welche Schulen in der Form eines Intranets für die Begleitung von Frei-Day-Projektarbeit anwenden können. Die Plattform dient als Anker und “Single Point of Truth” für den Frei-Day. Die SaaS funktioniert lokal und sicher an den Schulen, kann aber an andere Schulen angeknüpft werden.
Verbindung der Schüler*innen zu Teams
Schüler*innen und Lehrer*innen melden sich dort an und kommunizieren über ihr Profil ihre Interessen und Stärken, die sie in Projektarbeit einbringen möchten. Das Profil wird über gamifizierte und selbstreflektive Fragen und Spiele online erstellt. Basierend auf den Profilen können hier Teams für den Anfang einer Projektphase gegründet werden. Für die Teamerstellung kann unsere auf maschinellem Lernen basierende Matchinglogik, die die individuelle Motivation von Schüler*innen in den Vordergrund stellt und Diversität fördert, genutzt werden. Das kann je nach Bedarf innerhalb oder außerhalb des Klassenverbands stattfinden (lokal), und sogar über Schulen hinweg (regional/ national). Die Software könnte sowohl Schüler*innen als auch deren Lehrkräfte von der Machbarkeit und Sinnhaftigkeit des FREI DAY überzeugen und ihnen Arbeitsaufwand erheblich ersparen.
Dokumentation der FREI DAY-Projekte
Schüler*innen legen dann auf der Plattform ihr Projekt an. Mittels einer kurzen Beschreibung ihres Projekts und der anschließenden und fortlaufenden Dokumentation, werden andere Schüler*innen inspiriert und können konstruktives Feedback geben. Somit profitieren alle von den Erfahrungen und den Hinweisen Anderer. Auf lange Sicht entsteht so von den Schüler*innen selbst generiertes Wissen.
FREI DAY-Projekt in der Galerie
Eine (freiwillige) Kommunikation der Projekte (gebündelt auf unserer Homepage etwa) dient dann allen Schüler*innen in Deutschland (Schuljahr 19/20: 10,91 Millionen) als Inspiration, sich für einen zukunftsweisenden, gesellschaftlichen Wandel einzusetzen.
Vernetzung mit externen Partner*innen
Teams finden über die Plattform auch eine Übersicht externer Organisationen, Lernangebote und Ansprechpartner*innen, die sie für ihre Projekte bei Bedarf kontaktieren können. (Möglicherweise durch eine Einbindung von www.atlas.schule) Engagierte Externe können Unterstützung in Form von Ressourcen (Räume, Material, Ansprechpartner*innen) bieten oder Projektideen begleiten.
Und die Lehrkräfte?
Im besten Fall machen sie gar nichts. Lehrkräfte können noch gezielter während des FREI DAY helfen und ihren Schüler*innen als Coach, Moderator*in zur Seite stehen, oder Hilfestellung bei der Dokumentation der Ergebnisse liefern. Auch können sie unsere Plattform nutzen um andere Lehrkräfte mit ähnlichen Interessen oder Projekten zu finden - so entstehen neue Kooperationen in Form von Partnerklasse- und Schulen. Selbstwirksamkeit wächst heran, wie ein Samen, der Fürsorge und Nährstoffe braucht. In diesem Prozess besteht die Aufgabe der Erwachsenen daher nicht darin vorgefertigtes Wissen anzubieten, Fragen und Probleme schnell und einfach zu lösen, sondern Kinder und Jugendlichen bei der Findung der Lösung zu begleiten, falls sie unsere Hilfe brauchen.
Ein Fall aus der Praxis
Eine Klasse hat sich für das Thema “gesundes Frühstück” entschieden. Sich beschäftigen sich dementsprechend mit allen Themen die ein gesundes Frühstück tangiert, wie zum Beispiel Nachhaltigkeit, Müll, Veganismus, Regionalität o.ä. Sie dokumentieren ihre Einsichten, Probleme und Erfolge über die Plattform und tauschen sich mit anderen Schüler*innen über ihre Fragestellungen aus. So können sich andere Klassen inspirieren lassen, oder Hilfestellungen zur Lösung individueller Fragen liefern.
Zusammenfassung
Während der Fokus darauf liegt, die Autorenschaft der Schüler*innen-Teams bei der Projektkreation in den Mittelpunkt zu rücken, wird es auch die Möglichkeit geben, Projektideen/ Projektvorschläge einzureichen, um darüber einen Austausch zu generieren und Initiativen zu starten. Die Plattform ermöglicht eine Vernetzung von Schüler*innen, Lehrkräften und Externen zu für alle Seiten gewinnbringenden Projekten und Ideen die unser aller Zukunft bereichern und die Schule ein weiteres Stück in Richtung 21.Jahrhundert bewegen.
Key Features der Plattform
Community-Features
Intranet, in dem geschützte Kommunikation stattfinden kann (Schülerprofile sind nicht öffentlich sichtbar (nur in Projektgruppen), um kommunikativem Missbrauch vorzubeugen) Galerie: Übersicht der laufenden und bereits entstandenen Projekte (“Bibliothek der Zukunft”) Übersicht externer Partner (evtl. über Integration von www.atlas.schule)
Erstellung von Profilen (Schüle*innen und Lehrkräfte)
Spielerische Erstellung des eigenen Profils: Interessen, Wünsche, Lieblingsfächer
Matching von Projektteams
lokale und/oder regionale Gruppenbildung möglich ein gemeinsames Interesse verbindet und fördert die intrinsische Motivation - basiert auf maschinellem Lernen, Details im Anhang Schüler*innen identifizieren selbstständig (bei Bedarf angeleitet) Projektziele im Rahmen ihrer Team-Interessen Background zu den Profilelementen, die die Grundlage für das Matching bilden, im Anhang
Vernetzung mit externen Partner*innen
Teams können aktiv in der Datenbank externe Partner*innen anschreiben externe Partner*innen können Projektvorschläge und Inspiration in die Community geben
Projektdokumentation
- Dashboard-Funktionen zum dokumentieren von: Zielen, Tagebucheinträgen, Problemen, Kontakten
- andere können diese kommentieren/ Feedback geben/ Inspirationen für eigene Projekte sammeln
- gemeinsames Arbeiten über Schul- und Ländergrenzen hinweg wird ermöglicht
- Take Home Messages sollen dargestellt werden
- Weiterführende Zielsetzung, die von anderen weitergeführt werden kann
Kreativtoolbox
- Methodenbaukasten, der bei Bedarf im Projekt angewandt werden kann (offline & digital)
Der aktuelle Stand
- Umfrageergebnisse von mehr als 70 interessierten Schüler*innen
- Website kurz vor Live
- Prototyp veranschaulicht in Notion: https://www.notion.so/Mein-Tag-der-Zukunft-Galerie-29267d243c354d3e97aa64b637a7702b
- Interessierte Expert*innen, die sowohl Ressourcen als auch Engagement in Form von Ansprechpartner*innen bekundet haben
- Möglichkeit der Einbindung/Zusammenarbeit mit atlas.schule
- Kooperation mit dem Startup “Playground”, das Insights zu Teamerstellung und Teamarbeit liefert
Nächste Schritte
- Erstellung eines Minimum Viable Products mit Partnerschulen, auf Basis von bestehenden Community-Tools (z.B. getopensocial, mighty networks)
- Validierung von Annahmen Verfeinerungen des Konzept/ des Wertversprechens, basierend auf den ersten Ergebnissen
- Festigung und Erweiterung des Kernteams
Und in Zukunft?
- mehr Schulen beteiligen sich am Projekt FreiDay
- gewinnbringende und verbesserte Auflistung von bereits bestehenden Projekten im BNE Bereich
- Eigene Programmierung des Intranets und des Matching-Algorithmus
- Interessierte Externe melden sich auf der Plattform an und stellen ihre Projekte vor, auf welche sich die -Schüler*innen bewerben/anmelden können
- Ein “Mein Tag für die Zukunft” Wettbewerb, um die Ideen und Projekte der Schüler*innen einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen
- Weit gedacht: eine von der Plattform unabhängige, sichere Messenger- App für Schulen
Ressourcen, Know-How, Budget?
- Partner: 2-3 Testschule, idealerweise Frei Day-Schulen
- Budget: Plattformgebühren, Designer, Data Science, Facilitation - €25.000
Kernteam
Charlotte Reimann: Sicht der Externen (Organisationen organisieren…) Christopher Reiners: Technik, Plattform Entwicklung (Gründer: www.corona-school.de) Sebastian Gluschak: Produktentwicklung, Business Development Alexandra Petukhova: Erfahrung im E-Learning Bereich Rebecca Hummel: Lehrer*innen Vertretung (Projekt FREI DAY lokal verbreiten und Orga unterstützen) Koray Karabiyik: Umsetzbarkeit (was brauchen SuS/Lehrkräfte)
Innovationsgrad
Wir bieten mit unserer Lösung und dem Fokus auf die Persönlichkeit der Schüler*innen einen ganz neuen Ansatz, selbstwirksames Lernen zu ermöglichen. Aus technischer Sicht bringen wir neueste Grundlagen aus Psychologie und Soziologie in unseren Matching-Algorithmus ein, der über maschinelles Lernen das Wohlbefinden der Schüler in den Gruppen und die Kreativität fördert. Somit leisten wir einen wichtigen Schritt für die Schule des 21. Jahrhunderts, in dem Lehrer eher Coaches als Wissensvermittler sind.
ANHANG
Matching der Schüler zu Projektteams
(Abfragen sind je nach Altersgruppe unterschiedlich zu formulieren). Profilelemente als Grundlage für proaktives und algorithmisiertes Matching:
- Alter
- Schulklasse
- Passion: Was bereitet dir am meisten Spaß? Dropdown unterschiedlicher Situationen: Mannschaftsport, Zeit in der Natur, Kunst (Malen, Schreiben, Theater, etc), Schwierige Aufgaben lösen, Gaming, Reisen, tbd (10-12 Optionen) o Perspektivisch: Reflektive, semantische Erforschung der eigenen Passion anhand gamifizierter Fragebögen
- Gesellschaft: Was würdest du dir für deine Stadt am meisten wünschen? o Dropdown unterschiedlicher Themenfelder: Mehr Grünflächen, Mehr politische Partizipation, Mehr Freizeitangebote, Weniger Autoverkehr, Mehr Begegnungsstätten, Schönere Innenstadt, tbd (10 – 12 Optionen) o Perspektivisch: Reflektive, semantische Erforschung der eigenen Gesellschaftsperspektive anhand gamifizierter Fragebögen
- Stärken: Was beschreibt dich am ehesten? o Dropdown unterschiedlicher Persönlichkeitsbilder (DISG-Typologie): Ich bin direkt und möchte gerne Ergebnisse erzielen (D), Ich habe viele Ideen und rede gerne mit Menschen (I), Ich bin harmonisch und habe Geduld (S), Ich bin gewissenhaft und kann gut analysieren (G) § Kann mit schon bestehenden Online-Tests ermittelt werden o Perspektivisch tiefergehende Persönlichkeitsbilder (z.B. EDG-Typologie: Ich bin Perfektionist*in, Ich helfe gerne, Ich erreiche meine Ziele, Ich habe meine eigene Meinung, Ich recherchiere gerne, Ich zweifle gerne an, Ich bin glücklich, Ich bin stark, Ich bin zufrieden) § Kann mit schon bestehenden Online-Tests ermittelt werden
- Lieblingsfach o Dropdown der Fächer Das Matching hat die in der Teamarbeit geläufige Eingangshypothese, dass Teams zum einen Leidenschaften, Werte, Anliegen teilen, zum anderen aber komplementäre und diverse Persönlichkeiten vereinen sollten. Perspektivisch entwickeln wir einen selbstlernenden Algorithmus (maschinelles Lernen), der basierend auf Team-Feedback das Matching dahingehend verbessert, dass Schüler sowohl mit Spaß bei der Sache sind und dabei auch kreative Lösungen entwickeln (das sollte mit den FreiDay Zielen noch angeglichen werden).
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